Gelebte Nachhaltigkeit: 9 Tipps für einen grüneren Alltag

Nur noch mit dem Fahrrad unterwegs sein und jeglichem Konsum entsagen? Muss nicht sein. Schon mit kleinen Veränderungen kann man dem Planeten nachhaltig Gutes tun.

Öfter Fahrradfahren für gelebte Nachhaltigkeit

Nachhaltiger leben. Zu umweltfreundlichen Alternativen im Alltag greifen. Ja, klar. Bloß: Womit beginnen? Experten sagen: Am leichtesten erkennt man Verbesserungspotential, wenn man sich vor Augen führt, wie groß der eigene ökologische Fußabdruck ist. Sprich: Wie viele Planeten bräuchte es, wenn alle so leben würden, wie ich?

Spoiler-Alert: Es bräuchte drei Erden. Das ist die Kurz-Fassung, zumindest für den Durchschnitt in Europa. Wer es genauer wissen will, kann unter mein-fussabdruck.at (für Österreich) oder uba.co2-rechner.de (für Deutschland) den eigenen CO2-Verbrauch berechnen und sich aufzeigen lassen, womit man am meisten Treibhausgase verursacht. Und ist der Status quo erst einmal geklärt, geht es eigentlich nur noch ums Tun. Diese neun Ideen helfen dabei, den eigenen Alltag und Haushalt ein bisschen grüner zu gestalten. 

1. Selbstcheck an der Kassa.

Eine Grundregel in Sachen Nachhaltigkeit lautet: Weniger Neuanschaffungen sind besser für die Umwelt. Weil jedes Produkt, das nicht hergestellt werden muss, wertvolle Ressourcen und Abgase spart. Wer sich also angewöhnt, mit folgenden vier Fragen shoppen zu gehen, wird schnell „grünere“ und klimafreundlichere Entscheidungen treffen. 

Brauche ich das wirklich?

Hier gilt es wirklich ehrlich mit sich selbst zu sein!

Könnte ich das Teil auch gebraucht kaufen?

  • Online-Marktplätze bieten vor allem Sportgeräte, Kleidung, Kinderspielzeug, Musikinstrumente und Bücher oft in bestem Zustand. Smartphones, die nach einen kleinen Defekt repariert wurden und wieder wie neu sind, gibt es etwa auf refurbed.at.

  • Kann ich es irgendwo ausleihen?

  • Bohrmaschine, Flambiergerät, Eislaufschuhe: gewisse Dinge werden nur wenige Male pro Jahr benutzt. Auf Plattformen wie fragnebenan.com oder shareonimo.at kann man sich vieles gegen eine kleine Gebühr ausleihen.

  • Gibt’s einen Reparaturservice?

  • Entschließt man sich dennoch zu einer Neuanschaffung: Gibt es einen Kundenservice bzw. Ersatzteile zu kaufen – oder muss das Gerät beim kleinsten Problem auf dem Müll landen? Reparieren ist immer besser als entsorgen. Kleine Reparaturen kann man möglicherweise auch selbst durchführen. 
  • 2. Auto stehen lassen.

  • Studien zeigen, dass 30 bis 40 Prozent aller kurzen Autowege eingespart werden und zu Fuß oder mit Fahrrad zurückgelegt werden könnten. Wer einen zusätzlichen Ansporn braucht: 10 Kilometer wöchentlich zu radeln ist nicht nur gut fürs Herz-Kreislauf-System – es spart übers Jahr gerechnet 300 Kilo an Treibhausgasen ein. 
  • 3. Schlauer fahren.

    Wer nicht komplett aufs Auto verzichten kann oder will: Je mehr Personen mitfahren, desto besser. Auch Fahrgemeinschaften und Carsharing, z.B. wie eloop.at oder share-now.com sind gute Alternativen. Und: Das Streckennetz der Nachtzüge mit Direktverbindungen wurde europaweit ausgebaut. Warum nicht stressfrei mit dem Zug in den nächsten Urlaub fahren?  

4. Mischgewebe bei Kleidung meiden.

Mischgewebe sind problematisch, weil der Mix aus Natur- und Synthetikfasern – also z.B. Baumwolle mit Polyester – von der Entsorgungsindustrie bis dato nicht sauber getrennt und auch kaum recycelt werden. Was bedeutet, dass diese Kleidungsstücke oft als Sondermüll enden. Besser: Kleidung aus möglichst nur einem Material kaufen, z.B. Baumwolle, Seide, Wolle, Polyester (aber eben in Reinform), …. 

5. Schalter kippen.

Werden Fernseher, Drucker, Computerbildschirm und Stereoanlage länger als eine Stunde nicht genutzt, ist es aus Umweltgründen sinnvoller, die Geräte ganz abzuschalten. Denn auch der Schlafmodus frisst Strom – und nachdem ein Großteil der Stromerzeugung nach wie vor auf fossilen Brennstoffe basiert, ist jedes gesparte Kilowatt sinnvoll. Am leichtesten geht das Abschalten übrigens mit einer Mehrfachsteckdose – damit nimmt man mit einem Knopfdruck gleich eine Reihe an Geräten vom Netz.  

6. Grün surfen.

Schon mal von der nachhaltigen Online-Suchmaschine ecosia.org gehört? Die Betreiber spenden einen Teil ihrer Werbeeinnahmen an Aufforstungsprojekte und haben so bisher rund 141 Millionen Bäume setzen lassen. Ecosia liefert zwar (noch) nicht so gute Suchergebnisse wie Google, aber wenn man weiß, wonach man sucht, kann das Ganze eine gute Alternative sein. Außerdem: Jeder Klick zählt.

7. Nachhaltiges Investieren.

Mittlerweile gibt es eine Reihe grüner Möglichkeiten sein Geld zu investieren. Das heißt, die Finanzdienstleister investieren nicht in die Waffenindustrie, in fossile Brennstoffe oder in Nahrungsmittelspekulation – sondern setzen bewusst auf Unternehmen, die gewisse ESG-Standards (Environment-Social-Governance) erfüllen. Nachhaltiges Handeln steht im Vordergrund und das sowohl beim Klima, als auch bei fairen Arbeitsbedingungen und ethisch korrektem Wirtschaften.  

Gut zu wissen

Mit der fondsgebundenen Lebensversicherung FlexSolution kann man bei seiner Investition aus vier grünen Anlage- und Risikoklassen auswählen. Geld kann so mittels Einmalerlag oder Sparplan nachhaltig für die Zukunft angespart werden.

8. Heute essen wir … vegetarisch

Klar, Lebensmittel sollte man regional, saisonal, in Bio-Qualität und möglichst verpackungsfrei einkaufen. Aber auch ein bis zwei fleischfreie Tage pro Woche einzulegen, spart ordentlich CO2 ein. Zur Veranschaulichung: Bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch werden laut Greenpeace 13,3 Kilo CO2 freigesetzt. Die Produktion eines Kilos Tomaten hingegen verursacht nur 0,2 Kilo Emissionen, Äpfel liegen bei 0,5 Kilo. Emission. Wie wär’s also mit Spaghetti mit Tomatensauce und Apfelkompott als Nachspeise? Guten Appetit. 

9. Pflegeprodukte in fester Form.

Seife statt Duschgel. Conditioning-Bar statt Haarbalsam. Zahnputz-Tabletten statt Zahnpasta. Feste Schönmacher sparen nicht nur Verpackungsmüll ein. Durch das Fehlen von Wasser im Produkt benötigen sie auch weniger Konservierungsstoffe. Unbedingt auch darauf achten, dass kein Mikroplastik enthalten ist, denn das kann über den Klärschlamm auf unsere Felder und in unser Grundwasser gelangen.

Zusammengefasst

Grüner und nachhaltiger leben bedeutet: Ich sollte zuallererst meinen Konsum kritisch hinterfragen. Brauche ich das wirklich? Könnte ich das Ganze auch gebraucht erstehen oder ausleihen? Muss ich für kurze Strecken wirklich das Auto nehmen? Aber auch im Haushalt und beim Transport lässt sich vieles verbessern: Feste Pflegeprodukte im Bad sparen Verpackungsmüll. Ein fleischfreier Tag pro Woche reduziert CO2-Emissionen. Kleidung wird recyclingfähig, wenn man Mischgewebe vermeidet. Zu guter Letzt kann man seine Finanzen überprüfen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sein Geld nachhaltig zu investieren. 

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