Aus Alt mach Neu: Nachhaltiger leben mit Secondhand, Reparieren und Upcycling

Die Generation Z macht es vor: Sie wollen weniger und besser konsumieren. Secondhandkleidung und Vintagemöbel gehören zu diesem Lebensstil. Daraus haben sich viele Plattformen entwickelt, die Dingen ein zweites Leben einzuhauchen.

Der Trend zu Secondhand

Jahr für Jahr werden rund 100 Milliarden Bekleidungsartikel verkauft. Das macht die Modeindustrie zu einer der umweltschädlichsten Branchen weltweit. Sie stößt mehr CO2 aus als die Luft- und Schifffahrtsindustrie zusammen und verbraucht rund 79 Mrd. Kubikmeter an Frischwasser pro Jahr. 
Allerdings gibt es auch gute Nachrichten: Wir befinden uns gegenwärtig am Beginn eines strukturellen Wandels im Modekonsum. Die jungen Verbraucher:innen und das Nachhaltigkeitsbewusstsein treiben den positiven Trend zur Secondhandware voran.

Da ist von modrigem Geruch keine Spur mehr: Modeplattformen bieten User:innen die Möglichkeit getragene Artikel zu verkaufen und Second Hand Läden boomen. Das junge Unternehmen Dogdays of Summer in Graz hat beispielsweise nur handselektierte Kleidungsstücke im Sortiment. Die Mitarbeiter:innen zeigen auf Instagram und TikTok wie man die Kleidungsstücke zeitgemäß kombiniert und geben Tipps, wie alte Stücke aus dem eigenen Kleiderkasten neu interpretiert werden können.

Reparieren statt neu kaufen

Würde man die Lebensdauer aller Waschmaschinen, Notebooks, Staubsauger und Smartphones im EU-Raum um nur 1 einziges Jahr verlängern, könnten rund 4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht derselben Einsparung, die man erreichen würde, wenn 2 Millionen Autos weniger auf den Straßen unterwegs wären.

Die verlängerte Nutzungsdauer von Gegenständen macht sich nicht nur aus ökologischer Sicht bezahlt. Reparaturen stärken regionale Wirtschaftskreisläufe, sichern Arbeitsplätze und fördern das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Lebensstil.

Tipp

Die Vorteile einer Reparatur gegenüber des Neukaufs haben wir in diesem Artikel zusammengefasst:  Reparieren statt Entsorgen

Upcycling

Ein anderer Trend, der sich über die letzten Jahre steil nach oben entwickelt hat, ist Upcycling. Scheinbare Abfallprodukte oder unnütze Gegenstände werden auf diese Weise in einen neuen Gebrauchsgegenstand verwandelt. Die bekanntesten Beispiele sind die beliebten Möbel aus alten Euro-Paletten oder Taschen aus alten LKW-Planen. Es lassen sich auch ganz leicht Glasflaschen oder Aludosen mit etwas Farbe zu hübschen Vasen verwandeln.

Müllprobleme können damit natürlich nicht ganzheitlich gelöst werden. Allerdings ist Upcycling eine gute Möglichkeit, auf das Problem aufmerksam zu machen und die Menschen zu neuen Ideen inspirieren. Wir wissen: Immer Neues zu kaufen, wirkt sich auf die Ressourcen unserer Welt aus. Upcycling hilft, diese Ressourcen zu schonen. Das schützt nicht nur die Umwelt, sondern hilft gleichzeitig Geld zu sparen.

Viele Projekte lassen sich außerdem gemeinsam mit der Familie, Freund:innen oder Kindern durchführen. So ein Nachmittag mit einem DIY-Projekt fördert also auch die Beziehung zueinander. Zusätzlich bekommt man einen besseren Bezug zu Materialien und den Herstellungsprozess. Denn ganz ehrlich: Wer ist nicht stolz auf etwas, das man selbst gemacht hat? 

Upcycling-Idee für Kinder: Das Insektenhotel 

Aus einer alten Dose und Fundstücken von einem Waldspaziergang lässt sich im Handumdrehen ein Unterschlupf für Wildbienen, Florfliegen und andere nützliche Insekten basteln.

  • 1 Blechdose
  • bunte Wolle, am besten Reste
  • Schere
  • Holzperle oder runde Fundstücke aus dem Wald, wie z. B. Steinchen oder Eicheln
  • weißer und schwarzer Filz
  • Klebstoff
  • Hammer
  • Nagel
  • Draht
  • Füllmaterial (wie z. B. dünne Zweige, Stroh, Holzwolle, Tannen- oder Fichtenzapfen)


Insektenhotel aus der Dose
Insektenhotel aus der Dose
Und so geht's:

  1. Dose mit Wollresten umwickeln. Ist ein Faden zu Ende oder möchte man die Farbe wechseln, einfach den Faden abschneiden und einen anderen an das lose Ende anknoten. Den letzten Faden gut verknoten.

  2. Für die Insekten-Beinchen sechs gleich lange Fäden an die Unterseite deiner Dose knoten.

  3. Nun je eine Holzperle an die Enden der Fäden fädeln. Mit einem dicken Knoten bleiben die Perlen da, wo sie hingehören. Verwendet man Steine oder Eicheln als Füße, umwickelt man sie mit dem Faden.

  4. Nun aus dem Filz je zwei große weiße und zwei kleinere schwarze Kreise ausschneiden. Die schwarzen Kreise auf die weißen Kreise aufkleben und die fertigen Augen auf der linken und rechten Seite der umwickelten Dose festmachen.

  5. Mit Hammer und Nagel vorsichtig ein Loch am Dosenboden machen. 

  6. Ein Stück Draht durch das Loch und die Dose hindurchziehen. Um das Insektenhotel aufzuhängen, die Drahtenden miteinander verdrehen. 

  7. Mit den Zweigen, dem Stroh, den Zapfen und all den anderen gesammelten Materialien die Dose füllen.

  8. Jetzt braucht es nur mehr ein geschütztes Plätzchen im Garten oder auf dem Balkon und die ersten kleinen Bewohner können in ihr neues Heim einziehen.

Quelle: Geoline - Wir bauen Insekten-Dosen

Upcycling-Idee für den Balkon: Der vertikale Garten aus PET-Flaschen

Aus leeren Mineralwasser- oder Limoflaschen wird eine vertikale Begrünung für kahle Balkonwände! Man kann sich unkompliziert einen kleinen Kräutergarten anlegen oder mit Kletterpflanzen die Wand begrünen.

  • PET-Flaschen 
  • Schere oder Stanleymesser
  • Ösen (eine pro PET-Flasche)
  • Bindfaden
  • Blumenerde
  • Pflanzen nach Wahl: Kräuter, Sukkulenten, Kakteen

Vertikaler Garten aus PET-Flaschen
Vertikaler Garten aus PET-Flaschen
Und so geht's:

  1. Flaschen reinigen und an einer Seite eine Öffnung einschneiden

  2. Am Flaschenboden Ösen anbringen

  3. Mit einem Bindfaden die einzelnen Flaschen verbinden: auf der einen Seite am Flaschenhals, auf der anderen Seite an den angebrachten Ösen. 

  4. Zum Befüllen mit Erde hängt der Flaschengarten idealerweise schon am gewünschten Platz. Die Pflanzen nach Wahl einsetzen und fertig ist die vertikale Begrünung.

Quelle: Geo - Upcycling im Garten: die 10 schönsten Deko-Tipps!

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