So erleichtern Sie Kindern den Schuleintritt

Für Taferlklassler beginnt jetzt ein völlig neuer Lebensabschnitt. Regina Beer, Psychotherapeutin und ehemalige Lehrerin, zeigt Möglichkeiten, diesen Umstieg positiv zu gestalten.

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© Adobe Stock | Kzenon

„Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“ – „Von nun an weht ein anderer Wind“: Mit Sprüchen wie diesen ist so mancher von uns vor der kommenden Schulzeit gewarnt, um nicht zu sagen verschreckt worden. Kluge Pädagogik sieht mittlerweile glücklicherweise ein wenig anders aus und Kinder, die soeben noch mit Puppen und Puzzles im Kindergarten gespielt haben, werden liebevoll und sanft auf ihrem neuen Weg begleitet.

Das ist auch der Ansatz von Regina Beer. Die Wiener Psychotherapeutin und ehemalige Lehrerin hält Vorträge an Schulen, um Eltern die ersten Schritte in einen angstfreien, positiven Schulstart zu zeigen. „Kinder freuen sich im Normalfall auf die Schule – diese Freude dürfen ihnen die Eltern nicht durch eigene negative Erfahrungen nehmen.“ 

First Steps vor Schulstart 

Das Mithelfen beim Organisatorischen sei laut Expertin wesentlich, um den Kindern zu zeigen, dass sie nun eigene Kompetenzen entwickeln und selbständiger entscheiden dürfen: „Lassen Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn die Schultasche aussuchen. Proben Sie mehrmals gemeinsam den Weg zur Schule oder zum Bus.“ Letzterer sollte unbedingt von den Kindern selbst bewältigt werden, das Kind täglich mit dem Auto zu bringen, empfiehlt Beer keinesfalls. „Das ist ein wichtiger Schritt in die Selbständigkeit.“ 

Eine weitere gemeinsame Vorübung: „Richten Sie gemeinsam das Gewand für den nächsten Tag – das kann man schon in den Ferien tun. Achten Sie dabei darauf, dass das Kind lernt, wetteradäquat zu wählen. Manche Eltern lassen ihre Kinder da anrennen und meinen, sie müssten das schon selbst schaffen – das halte ich für falsch.“ Hier müsse man auch Grenzen aufzeigen, wenn sich die Erstklässlerin etwa ein Sommerkleid im kühlen Herbst einbildet.

Bei all dem empfiehlt die Psychotherapeutin, die Sprösslinge jedoch nicht zu überfordern, es langsam anzugehen, Schritt für Schritt. 

Stress vermeiden und gut ernähren 

Wichtig für angenehme erste Schultage sei auch, Morgenstress nach Möglichkeit zu vermeiden: „Besprechen Sie das mit den Kindern und überlegen Sie gemeinsame Maßnahmen“, so Beer.

Ausreichend Schlaf für alle sei da schon mal die Nummer eins. Die Kinder vor Schulbeginn in den passenden Rhythmus zu bringen, rechtzeitig aufzustehen und Abendzeiten zu vereinbaren, könne hier sehr hilfreich sein. 

Zeit sollte dabei auch bleiben, um ein gemeinsames Frühstück zu genießen, das optimalerweise aus gesunden Zutaten wie Obst, Haferbrei oder ähnlichem besteht.

Die Jause kann gemeinsam geplant werden. „Fragen Sie Ihr Kind, was es möchte – ich habe allzu oft erlebt, dass die Kids ihre Jausen weggeschmissen haben, weil sie ihnen nicht geschmeckt hat…“, erzählt die ehemalige Lehrerin. 

Ängste und Gefühle begleiten 

Sollten unerwartete Ängste auftauchen, die Kinder abends weinen oder sogar konkrete Sorgen äußern, empfiehlt Beer, die Kinder zu umarmen und ihnen zu sagen, dass dies völlig normal sei, dass auch ihnen selbst oft vor neuen Situationen mulmig sei. Kinder ließen sich mit wertschätzender Anteilnahme meist ganz schnell beruhigen.

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