Erholung: Ganz einfach relaxt

Wenn es um Erholung geht, gibt es kein Pauschalrezept. Jeder Mensch tankt auf andere Weise neue Energie. Der erste Schritt am Weg zur Entspannung beginnt aber immer gleich, nämlich mit einer Pause.

Frau entspannt in Wiener Stadtpark
© UNIQA | Melina Kutelas

„Eines ist ganz wesentlich, um zu wissen, welche Erholungsform für mich optimal ist, nämlich, sich selbst gut zu spüren“, erklärt UNIQA VitalCoach Stefan A. Simon. „Bei Erholung geht es darum, Abstand von jenen Reizen zu gewinnen, denen ich den ganzen Tag über ausgesetzt bin. Also, einfach ein bisserl vom Gas weggehen und sich einbremsen, eben ent-spannen. Selbstverständlich schaut das je nach Lebenssituation, Alter und beruflicher Tätigkeit völlig unterschiedlich aus.“ 

Aus diesem Grund sollte ein achtsamer Moment, eine kleine Pause von den Anstrengungen des Alltags, am Beginn jeder Erholungsphase stehen. Mit diesem Abstand lässt sich das Relaxen möglichst bewusst gestalten und an die persönliche Situation anpassen.  

Auspowern, aber mit Köpfchen 

Es gibt viele Möglichkeiten, seine Batterien wieder aufzuladen. Die einen lieben es, sich so richtig auszupowern, wie etwa die Kollegin, die sich mehrmals die Woche mit einem kurzen „Namaste, ich bin dann wieder beim Poweryoga!“ aus dem Büro verabschiedet und mit der Yogamatte unterm Arm zum Vinyasa-Flow düst.  

„Der motorische Typ braucht eben auch Bewegung, um runterzukommen“, so Simon. Er rät allerdings zu leichter Bewegung, denn „ein totales Auspowern kann auch in die falsche Richtung gehen. Es lenkt zunächst ab. Durch die hohe körperliche Anstrengung verflüchtigen sich die Büroprobleme recht schnell. Aber, wenn die Überreizung zu groß wird, kann der Körper wiederum nicht ausgleichen und das geplante Erholungstraining geht nach hinten los.“  

Die Rede ist vom Dopamin-Rausch, der Hochgefühle bewirkt. Aber, bewegen wir uns immer im Sympathikus (im Zustand der höchsten Aufmerksamkeit) besteht die Gefahr, in ein Burn-out hineinzurasen.  

Erholung spüren statt messen 

Neben den „Aktiv-Erholern“ gibt es Menschen, die körperliche Ruhe benötigen, um neue Kraft zu schöpfen. Das richtige Maß und Ziel ist auch für diesen Erholungstyp entscheidend, „der Weg nach innen“ zeigt eigene Bedürfnisse auf.  

„Viele Leute orientieren sich immer im Außen, sie wollen ihren Puls messen und kontrollieren. Das ist aber nur eine Messgröße. Es geht sehr stark ums eigene Spüren. Gerade in Zeiten der Reizüberflutung sollten wir uns dessen bewusst sein“, gibt Simon zu bedenken.  

Wer richtig gut erholt ist, schläft übrigens auch tief und fest, denn die Erholung ist sozusagen die Basis für tiefen Schlaf. Generell sind erholte Menschen ausgeruht und weisen weniger Spannungen in der Muskulatur auf. Sie haben weniger mit dem „Monkey Mind“, also mit unruhigen Grübelkreisläufen zu tun.  

Balance im Ausgleich finden

Am Weg zum persönlichen Erholungskompass kann dieses Grundgerüst bei der Orientierung helfen:

  • Ständig unter Strom? 
    • ruhige Orte aufsuchen
    • Reizüberflutung meiden
    • in die Natur gehen
    • Bewegung für Spannungsabbau
    • statt Marathon eher moderates Ausdauertraining
    • Waldlauf, gemütliche Radtour, Walken
  • Müde und geistig ausgelaugt?
    • Spazieren,
    • Dösen, Schlafen
    • Sauna
    • Unterhaltung im Fernsehen
    • Yoga oder Tai Chi
  • Erschöpft durch Langeweile?
    • Anregungen suchen, andere Menschen treffen
    • Aktivitäten in der Gruppe wie etwa Chorsingen
    • Strategiespiele mit Freunden
    • Gartenarbeit
    • Team-Sport
    • leichte (kunst-)handwerkliche Tätigkeiten
  • Geistig frustriert und müde?
    • Freunde treffen
    • Gleichgesinnte für Hobbies suchen
    • Musik machen / Musikveranstaltungen besuchen
    • Ortswechsel
    • Naturerlebnisse mit anderen Menschen

Last but not least: Gesunde Ernährung 

Auf gesunde Ernährung nicht vergessen, denn regelmäßige Mahlzeiten sind eine wichtige Säule im Erholungsprozess. Wobei der größte Effekt erzielt wird, wenn das Essen nicht am Bürotisch oder vor dem Fernseher – sondern in ruhiger Atmosphäre und in angenehmer Gesellschaft eingenommen wird. Eine sinnliche Erfahrung, die Freude macht und Körper und Seele stärkt. 

Zur Person
Mag. Stefan A. Simon
ist UNIQA VitalCoach und leitet das „4S-Training“ in Wien. Er ist Sportwissenschafter, Leistungsdiagnostiker, Personal Trainer und Yogalehrer: www.4s-training.com 

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