Morgenmuffel: Raus aus den Federn!

Nicht jedem fällt Aufstehen leicht. Doch mit ein paar Tipps klappt es vielleicht auch bei den Eulen.

frau mit wecker
© UNIQA | Melina Kutelas

Früher hieß es, Aufstehen sei bloß eine Sache der Willenskraft. Mittlerweile hat sich diese Meinung verändert, denn es ist wissenschaftlich untermauert, dass es Eulen- und Lerchentypen gibt. Während Eulentypen Nachtvögel sind, das heißt Menschen, die genetisch bedingt nachts besonders aktiv sind und keine Sperrstunde kennen, sind Lerchentypen diejenigen, die morgens bereits fit und produktiv sein können. Statistisch gesehen sind zwar nur etwa 15% der Österreicher Eulen, aber leider sind Schule, Universität oder Berufswelt auf Lerchen ausgerichtet, weshalb es Eulen oft schwerer haben, beim Lernen erfolgreich zu sein oder beruflich voranzukommen.

Lesetipp

Selbst aufzustehen ist die eine Sache, die Kinder aufzuwecken nochmal eine andere: Wie mit Kindern in den Tag starten?

Von der Eule zur Lerche

Forscher an der Universität Birmingham haben daher in einem Experiment versucht, Eulen auf Lerchen umzupolen. Die Teilnehmer mussten drei Wochen lang deutlich zeitiger schlafen gehen und ihren Wecker zwei bis drei Stunden früher stellen. Nach dem Aufstehen sollten sie bald frühstücken und frische Luft tanken bzw. sporteln. Nach 15 Uhr waren Kaffee oder Siesta untersagt. Der Effekt war erstaunlich, die Eulen konnten innere Uhr auf diese Weise tatsächlich etwa zwei Stunden vorstellen – ohne ihren Nachtschlaf zu verkürzen.

Tipps: zehnmal leichter aufstehen

Wer es nicht so radikal angehen möchte, braucht vielleicht nur ein paar Tricks, um morgens leichter aus den Federn zu kommen. UNIQA VitalCoach Edith Bierbaumer hat einige auf Lager:

  1. Matratzen-Tour-de-France: Radfahren im Bett ist ein wahrer Klassiker, um das Herz-Kreislaufsystem in Schwung zu bringen, den Venen guten Morgen zu wünschen und sie zu entlasten. Strampeln Sie los. Am besten mit Musik.
  2. Dehnen statt Gähnen: Strecken Sie ihren Körper durch – entweder noch im Bett oder im Stehen. Einmal die rechte Seite lang machen und dann die linke Seite. Darüber freuen sich ihre Faszien ganz besonders.
  3. Innerer-Uhren-Trick: Wenn Sie sich morgens immer gerädert fühlen, stellen Sie ihren Wecker versuchsweise 15 Minuten früher oder später. Wir durchleben den Tag in 90-Minuten-Zyklen. Vielleicht befinden Sie sich gerade in einer Tiefschlafphase, wenn der Wecker läutet und 15 Minuten früher oder später klappt das Aufstehen besser.
  4. No Snooze! Falls Sie die Angewohnheit haben, bei Ihrem Wecker die Schlummertaste zu nutzen, um noch weitere Schlafhäppchen zu bekommen, lassen Sie das lieber bleiben. Denn dadurch gerät Ihr Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander, anders gesagt: Ihr Gehirn weiß nicht, ob es wach werden oder weiterschlafen soll und das kann dazu führen, dass Sie sich den ganzen Tag lang gerädert fühlen.
  5. Wecker weit weg: Um der Versuchung zu widerstehen, auf die Schlummertaste zu drücken, hilft der fiese Trick, den Wecker außer Reichweite zu stellen. Und wer schon einmal aus dem Bett gefunden hat, wird vermutlich nicht mehr zurück in die Kissen sinken.
  6. Mit Vorfreude raus aus den Federn: „Create a vision that makes you wanna jump out of bed in the morning“, lautet ein englisches Sprichwort. Im Urlaub ist das Selbstverständlichkeit, warum nicht auch im Alltag? Schaut man genau hin, gibt es jeden Tag etwas, auf das man sich freuen kann.
  7. Dem Morgen zulächeln: Lächeln Sie sobald Sie aufwachen. Denn allein das Heben der Mundwinkel sorgt dafür, dass im Gehirn Glückshormone ausgeschüttet werden, und schon wird der neue Morgen schöner.
  8. Mit Dankbarkeit aufstehen: Überlegen Sie sich drei Dinge, für die Sie in Ihrem Leben dankbar sind. Das sorgt für ein gutes, positives Gefühl und macht das Aufstehen ebenfalls leichter.
  9. Musik weckt die Lebensgeister: Vor allem, wenn es sich um ihre Lieblingsmusik handelt. Wenn Sie wissen, dass der nächste Morgen mühsam wird, dann machen Sie sich schon am Vorabend eine motivierende Playlist, legen Sie ihre Lieblings-CD auf und tanzen Sie im Badezimmer mit.
  10. Luft holen: Sauerstoff belebt und bringt den Organismus in Schwung. Stellen Sie sich an das geöffnete Fenster oder auf ihren Balkon, atmen Sie tief ein und aus und stellen Sie sich dabei vor, wie Sie mit jedem Atemzug neue Energie einatmen und beim Ausatmen alles abgeben, was Sie belastet. 

PS: Bei den Teilnehmern der Studie in Birmingham veränderte sich nicht nur der Tag-Nacht-Rhythmus, sie waren auch besser gelaunt, produktiver und fühlten sich tagsüber wacher. Vielleicht also doch ein Anreiz, sich zur Lerche zu entwickeln?

Zur Person:
Edith Bierbaumer ist Sportwissenschafterin und Trainerin für zahlreiche Sportarten wie Yoga, Pilates oder Nordic Walking. Als Personal Coach und Referentin steht sie Hobby- und Gesundheitssportlern mit Begeisterung zur Seite, wenn es um die Verbesserung des Wohlbefindens, die Förderung der eigenen Gesundheit und die Steigerung der persönlichen Leistungsfähigkeit geht. 

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