Kleiner Mineralwasser-Guide

Was steckt eigentlich in meinem Mineralwasser? Und: Brauch ich diese Mineralstoffe überhaupt? Ein kleiner Leitfaden durch den Etiketten-Dschungel.

Hand Mineralwasser Flasche Glas
© UNIQA | Melina Kutelas

„Reich an Magnesium“ – diese oder ähnlich lautende Versprechen finden sich oft auf Mineralwasserflaschen. Aber: Was bedeutet „reich an“? Wieviel Magnesium muss ein Mineralwasser enthalten, damit es sich mit Fug und Recht als magnesiumreich bezeichnen darf? Dafür gibt es streng kontrollierte Richtlinien – und sie sind für jeden Inhaltsstoff anders definiert.

Inhaltsstoffe im Überblick

Die wichtigsten
Mineralstoffe

Menge, ab der Mineralwasser 
als reich an diesem Mineral
gilt in mg/l

Empfohlene Tagesdosis laut
ÖGE (Österr. Ges. f. Ernährung)
in mg
Natrium 200 1.500
Kalium 20 4.000
Calcium 150 1.000
Magnesium 50 300-350
Chlorid 200 2.300
Sulfat 200
Hydrogencarbonat 600
Lithium
Kieselsäure
Fluorid 1 3-4 mg

Anmerkung: Fehlende Werte bedeuten, dass es hierfür keine offiziele Empfehlungen bzw. Angaben gibt.

Für jeden Zweck das richtige Wasser

Warum sollten mich die Inhaltsstoffe meines Mineralwassers überhaupt interessieren? Weil sie unterschiedliche Wirkungen auf den Körper haben:

  • Natrium ist essenziell für unser Nervensystem. Den Tagesbedarf nehmen wir locker übers Essen auf – in Form von Natriumchlorid, also Kochsalz. Viele Mineralwässer werden extra als natriumarm beworben, weil Natrium den Blutdruck erhöhen kann. Doch die gesundheitlichen Risiken sind umstritten und wahrscheinlich sehr gering.
  • Kalium ist der natürliche Gegenspieler des Natriums, wirkt harntreibend und blutdrucksenkend. Sportler sollten mehr Kalium zu sich nehmen, da sie mit dem Schweiß mehr Mineralstoffe ausscheiden. Kalium kommt in vielen Lebensmitteln vor, die Menge im Mineralwasser ist vernachlässigbar.
  • Calcium ist der häufigste Mineralstoff in unserem Körper. Jugendliche, Schwangere, Stillende und Senioren haben einen erhöhten Bedarf. Calciumreiches Mineralwasser ist hier eine Option – besonders für alle, die auf Milchprodukte verzichten (müssen).
  • Magnesium ist wichtig für die Reizübertragung vom Nerv auf den Muskel. Ein Mangel führt zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskelkrämpfen. Männer brauchen etwas mehr Magnesium als Frauen – und auch wer Leistungssport betreibt, ist mit magnesiumreichem Wasser gut beraten.
  • Chlorid reguliert den Elektrolyt- und Wasser-Haushalt im Körper und wird wie Natrium über das Speisesalz aufgenommen – und das eher in zu großen als zu kleinen Mengen. Insofern ist es sinnlos, extra chloridreiches Mineralwasser zu trinken.
  • Sulfate regen die Verdauung an und halten Haare und Nägel stabil. Eine empfohlene Tagesdosis gibt es nicht, zu viel Sulfat wird über den Darm ausgeschieden. Dadurch haben sulfatreiche Mineralwässer abführende Wirkung – die bei Verstopfung erwünscht sein kann.
  • Hydrogencarbonat regelt den Säuren-Basen-Haushalt im Körper. Mineralwasser mit einem hohen Gehalt schützt vor Übersäuerung und Sodbrennen. Weil unser Körper Hydrogencarbonat selbst bilden kann, gibt es keine empfohlene Tagesdosis.
  • Lithium ist eigentlich gifitig, doch in winzigen Dosierungen hat es einen stimmungsaufhellenden Effekt und wirkt vorbeugend gegen Cluster-Kopfschmerzen. Die Gründe dafür sind noch nicht restlos erforscht – daher gibt es auch keine empfohlene Tagesdosis.
  • Kieselsäure ist die biologisch verwertbare Form von Silizium und soll wichtig für Haut, Haare und Nägel sein. Doch bisher fehlen dafür wissenschaftliche Nachweise. Eine empfohlene Tagesdosis gibt es nicht – und es ist nicht einmal klar, ob Kieselsäure eine Rolle in unserem Körper spielt.
  • Fluorid sorgt für feste Knochen und Zähne und hat mancherorts einen schlechten Ruf, weil es in hohen Dosen (und besonders für Kinder) giftig ist. Doch in kleinen Mengen, wie es in einigen Mineralwässern vorkommt, hilft es, die Zähne gesund zu halten.

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