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Schulwechsel ohne Ängste

Junge Menschen, die in eine andere Schule wechseln, kommen aus dem vertrauten Klassenverbund in eine völlig neue Umgebung. Wie Eltern sie dabei bestmöglich begleiten.

kind mit schultasche vor schule
© Adobe Stock | candy1812

Wenn Kinder mit der Schule beginnen, sind sich Eltern der herausfordernden Situation für ihre Sprösslinge meist sehr bewusst: Viele besorgen Schultüten, suchen gemeinsam mit dem Kind eine Schultasche aus und bereiten auch sonst den Nachwuchs bestmöglich auf den neuen Lebensabschnitt vor. 

Der Umstieg von der Volksschule in die nächste Schulstufe oder der Wechsel in eine neue Schule oder einen anderen Zweig kann für Kinder und Jugendliche ebenfalls sehr herausfordernd sein. In den Augen der Eltern wird jedoch häufig davon ausgegangen, dass dies in diesem Alter schon reibungslos funktionieren sollte. In Vorbereitung wird kaum noch investiert. 

Du kannst das! 

Die Wiener Psychotherapeutin und ehemalige Lehrerin Regina Beer sieht das anders: „Auch hier gilt es, den Kindern den Weg zu ebnen und sie von ihren möglichen Ängsten zu befreien.“ Schließlich müssten sich die Kids in eine völlig neue Situation und Umgebung einfinden, viele verlieren auch Freundinnen und Freunde, die bislang fixer Bestandteil des Schulalltags waren. Beer: „Ein erster Schritt ist, dass Sie den Kindern das Gefühl geben, dass sie kompetent sind, dass Sie ihnen vertrauen, dass sie das schaffen werden. Bereits das gibt ihnen schon sehr viel Kraft.“ 

Weiters könne man gemeinsam den Lehr- und Stundenplan mit all den neuen Fächern durchgehen, die Möglichkeit, den Schulweg zu bestreiten und besprechen, wie man künftig am besten mit Zeit- und Energiemanagement umgehen kann. „Oft nehmen sich die jungen Menschen zu viel vor. Neben der Schule sollen noch Freizeitaktivitäten wie Pfadfinder, Musikschule, Sportkurse etc. Platz haben.“  Hier empfiehlt es sich, erstmal ein wenig zu reduzieren, um nicht in eine Überforderung zu schlittern: „Wenn verhandeln nicht hilft, trauen Sie sich als Eltern, Grenzen zu setzen. Jugendlichen fehlt Erfahrung und das Gefühl dafür, was zu viel sein könnte.“ 

Loslassen lernen 

Auch Elfriede Elsa Zivny, Psychotherapeutin in Wien, setzt auf positives Begleiten: „Stellen Sie das Schöne an dem Wechsel in die neue Schule in den Vordergrund. Die Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen, neue Erfahrungen zu machen und neue Freundschaften zu schließen.“ Wichtig sei dabei, auf die jeweilige aktuelle Entwicklung des Kindes Rücksicht zu nehmen: „Jedes Kind ist anders und hat andere Bedürfnisse. Wenn Sie merken, es blockt ab und möchte nicht über den Schulwechsel sprechen, dann versuchen Sie nicht, etwas zu erzwingen.“ Für die Eltern bedeutet das: Dem Kind vertrauen und ihm die Freiheit lassen, seine eigenen Schritte zu gehen. Das ist gar nicht so einfach – und mitunter auch eine Lernaufgabe für Eltern. Allerdings: „Eltern, die sich zu intensiv einbringen, lösen beim Kind eher Ängste aus anstatt sie zu mindern.“

Der Rat der Therapeutin lautet deshalb: „Nutzen Sie als Eltern die Herausforderung! Die Entwicklungsschritte der Kinder sind letztlich immer eine Einladung, sich auch selbst weiterzuentwickeln und zu lernen, Schritt für Schritt loszulassen.“

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