Hitze im Garten: Wie schütze ich die Pflanzen?
Ihre Begonien schauen argwöhnisch Richtung Gießkanne? Wir schaffen Abhilfe: Was Sie bei Hitze für Ihre Pflanzen tun können.
Wenn es draußen heiß ist, verdunstet Wasser besonders schnell. Pflanzen brauchen dann umso mehr Wasser, um nicht auszutrocknen. 2 Tipps vorab:
- Abgestandenes Wasser, zum Beispiel aus einer Regentonne, ist für die Bewässerung besser geeignet als kaltes Leitungswasser. Und umweltfreundlicher ist es obendrein!
- Gießen Sie Ihre Pflanzen am besten in der Früh: Wenn Sie sie erst in der Mittags- oder Nachmittagssonne bewässern, verdunstet das Wasser womöglich bereits, bevor es die Wurzeln erreichen kann.
Wie oft und wie viel Sie gießen sollten, hängt davon ab, ob Ihre Pflanzen im Garten gut verwurzelt sind, oder ob es sich um Topfpflanzen handelt:
Hitze im Garten: Topf- oder Gartenpflanze?
Pflanzen, die im Garten wachsen, sind deutlich widerstandsfähiger als Topfpflanzen: Ihre Wurzeln reichen tief in die Erde und können dort besonders viele Nährstoffe aufnehmen. Während der Hitzephasen müssen Sie gut verwurzelte Pflanzen sowie den Rasen nicht täglich gießen, aber am besten ausgiebig. Eine zu kleine Menge Wasser würde ihren Zweck nicht erfüllen und schnell wieder verdunsten.
- Rasen bewässern: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, herauszufinden, ob der Rasen bereits genug Wasser bekommen hat. Eine einfache Variante ist es, mit einem Spaten ein Stück Erde auszuheben und zu überprüfen, wie tief das Wasser in die Erde eingedrungen ist. Wenn die oberen 15 cm befeuchtet sind, können Sie den Rasensprenger getrost wieder abdrehen. Und wann ist es Zeit, den Rasen erneut zu bewässern? Machen Sie dafür einfach den Schritt-Test: Gehen Sie ein paar Schritte in Ihrem Garten. Wenn die Halme nicht innerhalb von 20 Minuten wieder "aufstehen", braucht der Rasen wieder Wasser.
- Blumenbeet gießen: Sie können Ihren Blumen ansehen, wann sie Wasser brauchen. Hängende Blätter etwa können ein Anzeichen dafür sein. Wie auch beim Rasen gilt: Gießen Sie nicht täglich, aber ausgiebig. Wenn Sie außerdem die Erde eines Blumenbeets hin und wieder auflockern, kann das Wasser besser im Boden versickern.
Topfpflanzen haben kürzere Wurzeln und weniger Wasservorrat in der Erde. Sie freuen sich also über häufigeres Gießen – aber mit einer vorsichtigen Menge an Wasser. Zwei Faustregeln: Wenn die Erde oben noch nass ist, können Sie mit dem Gießen noch etwas warten. Und: Die Erde ist vollständig gesättigt, wenn unten aus dem Abflussloch des Topfs Wasser tropft.
Im Sommer ist es besonders wichtig, dass Blumentöpfe an die Pflanzengröße angepasst und nicht zu klein sind: Herausstehende Wurzeln können durch Hitze Schaden nehmen.
Und wie oft braucht unser geliebtes Grünzeug nun Wasser? Topfpflanzen können Sie während einer Hitzephase je nach Art bis zu ein- bis zwei Mal täglich gießen. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragen Sie in einem Gartenfachgeschäft nach, denn: nicht jede Pflanze gleicht der anderen. Und auch hier gilt: Abgestandenes Regenwasser ist besser geeignet als kaltes Leitungswasser.
Rasen mähen?
Ihr:e Nachbar:in schaut neidisch auf Ihre saftig grüne Wiese und das darf ruhig so bleiben? Eine Möglichkeit, Gras gut über den Sommer zu bringen, ist es einfach wachsen zu lassen. Wenn die Grashalme höher sind, können sie sich gegenseitig mehr Schatten spenden und trocknen weniger leicht aus. Und die Bienen freuen sich über die wilde Wiese gleich mit! Wenn Sie einen Rasen mähen wollen, mähen Sie ihn während der Hitzephasen nicht zu kurz, damit das Wasser nach dem Bewässern nicht allzu schnell verdunstet.
Wie Sie Ihren Garten langfristig schützen
- Wählen Sie Pflanzen aus, die dank tieferer Wurzeln weniger hitzeempfindlich sind. Darunter fallen beispielsweise der Zauberschnee oder die Besenheide.
- Bewusst mit Wasser umgehen: Regenwasser in einer Tonne zu sammeln spart Wasser und Kosten.
- Platzieren Sie Steine zwischen Ihren Pflanzen. Bei starkem Regen schützen Steine Ihre Pflanzen und tragen dazu bei, dass das Wasser in verdaulichen Mengen in der Erde versickert.
- Pflanzen Sie Bäume, sie spenden Schatten.
- Hausdächer, asphaltierte Parkflächen und gemähter Rasen bilden Hitzeinseln: Verdichteter Schotter statt Asphalt und eine Naturwiese statt englischem Rasen können kleine Wunder bewirken.
