5 Strategien für einen selbstbewussten Auftritt: Ich kann das!

Ob Bewerbungsgespräch, Gehaltsverhandlungen, Präsentationen – es braucht eine gute Portion Selbstvertrauen, um möglichst angstfrei aufzutreten.

junge frau spricht im buero vor publikum
(c) Adobe Stock | yurolaitsalbert

„Selbstbewusstsein wird uns nicht unbedingt in die Wiege gelegt. Aber man kann das lernen.“ – Daniela Zeller weiß, wovon sie spricht. Die carpe diem Kolumnistin und Podcasterin braucht nicht nur für ihre eigenen Moderationen und Präsentationen die gewisse Portion Selbstvertrauen, in ihren Kursen hilft sie auch regelmäßig anderen dabei, ihr Selbstbewusstsein für Auftritte jeglicher Art zu stärken. Das sei eine Frage der Technik, sagt sie. Keine Hexerei. „Wie die nötigen Tools funktionieren, weiß man innerhalb von zwei Tagen.“ Dann ginge es allerdings ans Üben. Denn selbstbewusstes Verhalten gelte es erst einmal zu verinnerlichen und automatisieren. 

5 Schritte für einen überzeugenden Auftritt

Um innere und äußere Power zu gewinnen, empfiehlt die Expertin ihren 5-Punkte-Plan:

Schritt 1: Sich mit der Angst vertraut machen

„Zu allererst muss einem klar werden, dass die Angst vor dem Exponiert-Sein etwas völlig Natürliches ist. Man ist nicht Teil einer Gruppe, nicht geschützt, man begibt sich quasi in eine Gefahrensituation.“ Und dies müsse man akzeptieren können. Also: Nicht davonlaufen vor der Angst, sie nicht verdrängen, sondern sie als völlig normal und menschlich empfinden. Dann könne man auch Hilfe annehmen, und Werkzeuge erlernen, die sicherer machen.

Schritt 2: Haltung mit Wirkung üben

Zeller: „Richtig zu sitzen oder zu stehen ist die halbe Miete. Wer sich äußerlich aufrichtet, tut dies auch innerlich. Übt man das eine Zeit lang, kann der Körper die richtige Haltung verinnerlichen und in seine unbewusste Kompetenz übernehmen.“ 

Im Sitzen bedeutet das: Die Sitzbeinhöcker sitzen breit und fest auf der Unterlage, die Füße haben Bodenkontakt. Nehmen Sie sich Raum, indem Sie die Schultern locker lassen, den Oberkörper aufrichten, aber nicht durchdrücken. Am Hinterkopf stellt man sich einen Faden vor, der den Kopf hochzieht. Im Stehen ist es wichtig, die Knie nicht ganz durchzustrecken. Außerdem: Arme und Schultern lockern.

Schritt 3: Atem frei fließen lassen

Der Atem steuert das vegetative Nervensystem: Er kann beruhigen, also den Parasympathikus anregen oder den Sympathikus aktivieren und somit innerlich Gas geben. Für beides hat Daniela Zeller einen Trick parat. Zur Beruhigung: Fünf mal mit einem langen, hörbaren „Fffffffff“ ausatmen – solange, bis der Körper sich wieder Atem holt. Zur Aktivierung: Ebenfalls fünf Mal einatmen und beim Ausatmen eine wegwerfende Handbewegung machen und dabei „fffft, fffft, fffft“ tönen.

Schritt 4: Die Stimme befreien

„Wer mit einer leisen, hohen, piepsenden Stimme spricht, wirkt unsicher. Kraftvoll zu sprechen kann man jedoch sehr gut üben“, erklärt Daniela Zeller. Dabei gelte es, den Resonanzraum, unseren Brustkorb, für die Stimme zu öffnen. Und das geht so: Mit geweitetem Mund, lockeren Lippen ein langes „Mhhhhmmmmm“ summen und dabei den Kopf kreisen. Und/oder den Brustkorb abklopfen, den Unterkiefer ruhig halten und Töne wie „Hää!“ kraftvoll ausstoßen.

Ein Übungsklassiker für mehr Sicherheit und Klarheit beim Sprechen: Korken (z.B. von einer Sektflasche) zwischen die Zähne und etwas vorlesen. Oder auch ohne Korken – laut und deutlich, Mund und Lippen dabei einsetzen.

Schritt 5: Mentale Vorbereitung

„Mit das Allerwichtigste ist gute Vorbereitung – auch mental. Dabei beantwortet man sich folgende Fragen: Was ist mein Thema, welche sind meine zentralen Botschaften? Was ist besonders wichtig und wer ist mein Gegenüber?“, rät Zeller. Die wichtigste Erkenntnis müsse sein, dass man den Zuhörerinnen und Zuhörern einen Mehrwert zu bieten hat. Ist man selber im Klaren darüber, welchen Nutzen die anderen von dem Gespräch, der Präsentation, dem Auftritt haben, hilft das aus der gefühlten Position des „Bittstellers“ herauszukommen. Daniela Zeller: „Es wird dann ein Termin auf Augenhöhe.“

Gut zu wissen

Wer auf Jobsuche ist und das Gelernte beim Bewerbungsgespräch gleich anwenden möchte, kann sich auch auf der Plattform www.fip-s.at umsehen – der Plattform für Karriere- und Finanzplanung.


Zur Person: 
Daniela Zeller ist akademische Atempädagogin, systemischer Coach, Trainerin für Stimme, Sprechen und Präsentation, Moderatorin und Autorin. Von 2000 bis 2011 war sie als Moderatorin im Ö3 – Wecker zu hören. 2012 hat sie FREIRAUM Kommunikation – das Institut für Managementtraining, Stimme und Persönlichkeitsentwicklung gegründet. Zudem ist sie Kloumnistin und Podcasterin für das Magazin carpe diem.

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