10 verblüffende Fakten zum Geschmacksinn

Kennen Sie schon die Geschmacksrichtung umami? Ist scharf ein eigener Geschmack? Stöbern Sie sich durch 10 verblüffende Fakten zu unserem Geschmacksinn!

Junge Frau kostet Essen
© Adobe Stock | Leonid

1. 9.000 Knospen für guten Geschmack

Auf der Zunge liegen rund 9.000 sogenannte Geschmacksknospen (oder Geschmackspapillen) und in diesen wiederum 30 bis 80 Rezeptorzellen, die Geschmackreize in elektrische Impulse umwandeln und zum Gehirn weiterleiten.

2. Jeder Geschmack hat seine Zone

Bis heute hält sich die Annahme, dass bestimmte Geschmacksrichtungen nur in bestimmten Regionen der Zunge wahrgenommen werden: Süß an der Zungenspitze, bitter am Racheneingang und sauer und salzig an den Zungenrändern. Die neuesten Forschungen zeigen allerdings, dass jeder Geschmack in jedem Zungenareal wahrgenommen wird. Die Rezeptoren für die verschiedenen Geschmacksrichtungen sind jedoch in manchen Arealen dichter. 

3. Mehr als süß und sauer

Neben den Geschmäckern süß, salzig, sauer und bitter gibt es auch noch umami. Der Begriff ist japanisch und heißt so viel wie würzig oder köstlich. Dieser Geschmackseindruck wird durch Glutamat aktiviert, ein Salz der Glutaminsäure, das besonders reichlich etwa in getrockneten Tomaten vorkommt.

4. Scharf ist kein Geschmack

Auch wenn man es vielleicht glaubt, scharf ist keine eigene Geschmacksempfindung, sondern ein Schmerzsignal der Nerven bei Speisen, die mit Paprika oder Chili gewürzt sind. Die Substanz, die dieses Schmerzempfinden auslöst, ist das Alkaloid Capsaicin. Dieses ist nicht wasserlöslich, weshalb es auch nicht hilft bei intensivem Kontakt, Wasser nachzutrinken.

Gut zu wissen

Weil Capsaicin fettlöslich ist, lindern Joghurt und Milch das Brennen im Mund.


5. Auf bitter besonders sensibel

Die Geschmacksknospen sind nicht alle gleichmäßig empfindlich. Diejenigen für bitter sind sogar 10.000mal empfindlicher als die für süß. Den Grund dafür findet man in der Evolution. Bittere Stoffe sind oft giftig und eine sensible Reaktion auf Bitteres schützt daher vor Vergiftung.

6. Der Geschmack von Fett

Früher hielt man Fett nur für einen Geschmacksträger, der andere Aromen transportiert. Mittlerweile gehen Forscher davon aus, dass es sogar eigene Geschmacksrezeptoren gibt, die Fett erkennen können. Auch diese Tatsache ist evolutionär bedingt. Um zu überleben, ist es wichtig, zu entscheiden, welche Lebensmittel Energie liefern. Kohlehydrate werden mit dem Geschmacksrezeptor für süß erkannt, Eiweiß mit dem für umami. Also ist es nur logisch, dass auch ein eigener Rezeptor für Fett existiert.

7. Kein Schmecken ohne Riechen

Jeder, der schon mal einen starken Schnupfen hatte, weiß: Damit schmeckt das köstlichste Essen fad. Denn der Mund ist über die Rachenhöhle mit dem Nasenraum verbunden. Beim Kauen werden aus dem Essen Aromamoleküle gelöst und diese steigen in die Nase auf. Dort lösen sie Impulse aus, die ans Gehirn weitergeleitet und dort analysiert werden. Ist die Nasenschleimhaut beim Schnupfen angeschwollen, ist auch der Geschmacksinn beeinträchtigt.

8. Senioren schmecken weniger

Während wir bei der Geburt rund 9.000 Geschmackspapillen besitzen, nimmt ihre Zahl im Laufe des Lebens ab. So haben alte Menschen nur noch zirka 700 Papillen. Das ist auch die Erklärung, warum sie in vielen Fällen stärker gewürzte Speisen bevorzugen.

9. Geschmack ist Gewohnheitssache

Manche Kleinkinder haben ganz ungewöhnliche Geschmacksvorlieben . Wenn der Junior beispielweise gerne Oliven futtert, kann es durchaus sein, dass seine Mutter in der Schwangerschaft eine Schwäche dafür hatte.

Hätten Sie's gewusst?

Ernährungsgewohnheiten der werdenden Mutter beeinflussen die späteren Vorlieben der Kinder. Lieblingsgeschmäcker entstehen durch häufige Konfrontation. Lediglich die Vorlieben für Süßes, Eiweiß und Fett sind angeboren, weil sie das Überleben sichern.

10. Geschmack regiert die Welt

Der Geschmack von Speisen war seit jeher eine wichtige Triebkraft in der Geschichte der Menschheit. Schon in der Antike und im Mittelalter gab es Handelswege für Salz und Gewürze. In späteren Jahrhunderten bauten Händler weltumspannende Netze auf, um neue Geschmäcker und Aromen in die Küchen zu bringen. Heutzutage versuchen internationale Konzerne mit immer neuen Produkten die Geschmacksnerven ihrer Konsumenten zu überraschen, und Kochbücher zählen sowieso zu den auflagenstärksten Bestsellern.

Mehr über den Geschmackssinn lesen Sie in der von carpe diem-Ausgabe vom August 2019!

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