Warum Musik so gesund ist

„Ohne Musik wär´ alles nix.“ – Das berühmte Zitat von Wolfgang Amadeus Mozart hat einen wahren Kern: Tägliches Musizieren bringt Lebensfreude und Wohlbefinden – und hat damit auch positive Effekte auf die Gesundheit.

zwei frauen musizieren in park
© Adobe Stock | Jürgen Fälchle

Jeder Mensch hat sie: eine Klangbiographie. „Im Laufe eines Lebens wird man von Melodien begleitet, mit denen man etwas verbindet. Das kann das Gute-Nacht-Lied sein, das die Mutter vorgesungen hat, oder jenes, das man mit einer neuen Partnerin, einem neuen Partner das erste Mal gehört hat“, erklärt der Musiktherapeut Patrick Simon. Diese Musikstücke sind mit Bedeutung aufgeladen und mit gespeicherten Erinnerungen verknüpft. Beim Hören werden die zugehörigen Situationen unmittelbar aufgerufen – ähnlich wie bei Gerüchen können wir die damalige Stimmung oft sehr deutlich nachspüren. 

Musik wirkt unmittelbar 

Musik hat also etwas Unmittelbares. Sie berührt, beruhigt und muntert uns auf. Ganzheitlich. Gehirnphysiologisch lässt sich das so erklären, dass das Hörzentrum mit Assoziationsfeldern im Gehirn verschaltet ist. „Musik, insbesondere Rhythmus hat in der Verarbeitung sehr basale Anteile: Ein schneller Rhythmus etwa steigert Stresspegel und Herzfrequenz. Das aktiviert“, so Simon. Ob das nun als angenehm oder unangenehm empfunden wird, sei situationsabhängig und individuell sehr unterschiedlich.

Man könne also mit Musik gut experimentieren und erforschen, wie welche Beats oder Melodien ankommen – ja sie sogar als stimmungsaufhellendes „Medikament“ einsetzen. Denn: „Nur sehr wenige Menschen sind unempfänglich für Klangerfahrungen.“ 

Musik als Ausdrucksmöglichkeit 

Wer selbst musiziert, gibt dem Musikerlebnis noch eine ganz andere Dimension – und zwar unabhängig davon, ob man nun ein Lied pfeift, Harfe spielt oder sich am Klavier übt.

„Ich kann das Musizieren für mich verwenden: Eine Möglichkeit ist, mich damit auszudrücken“, weiß Simon. Dazu kommt der sogenannte Flow, der sich oftmals beim Üben eines Instruments einstellt und uns ringsum alles vergessen lässt. 

Generell, meint Simon, hätte das Erlernen eines Instrumentes viele positive Effekte – insbesondere (aber nicht nur) für Kinder: „Man lernt dabei auch Frustrationstoleranz, weil man konsequent üben muss, um ein Ergebnis zu erzielen: Nichts geht sofort. Musiker trainieren das Gehirn und schulen ihre Merkfähigkeit.“

Die Früchte der Arbeit? Stolz und Anerkennung. Zudem ist Musik ein Glückserlebnis, das man teilen kann. Es stellt Verbindung her, schafft Gemeinsamkeit. Übrigens… Musizieren geht immer und überall – denn zumindest die eigene Stimme hat man stets dabei! 

Zur Person:
Prof.(FH) Dr. Patrick Simon ist Allgemeinmediziner, Musiktherapeut der Bachelor- und Masterstudiengänge Musiktherapie an der IMC FH Krems und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Josef-Ressel-Zentrum für die Grundlegung einer personalisierten Musiktherapie.

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