Feuerlöscher – unverzichtbare Helfer im Notfall
Handfeuerlöscher sind für den Haushalt sehr nützlich. Viele Entstehungsbrände kann man durch den richtigen Einsatz löschen und somit Großbrände verhindern. Wir haben uns angeschaut, welche Arten von Feuerlöschern wofür gedacht sind und wie sie verwendet werden.
Damit Feuer entstehen kann, sind drei Komponenten erforderlich: Hitze, brennbares Material und Sauerstoff. Dieses Prinzip macht sich der Feuerlöscher zunutze, denn das Löschmittel kühlt, erstickt oder isoliert den Sauerstoff und löscht somit das Feuer. Doch wie setzt man einen Feuerlöscher richtig ein und welcher Typ ist der richtige für uns?
Wie wenden wir einen Feuerlöscher richtig an?
Die richtige Handhabung eines Feuerlöschers ist entscheidend, da er nur eine kurze Löschdauer hat. Hier sind einige Grundsätze, die wir beachten sollten:
Den Löscher erst am Brandherd betätigen. Dabei senkrecht halten und darauf achten, das Feuer in Windrichtung zu bekämpfen.
Den Brand stoßweise bekämpfen: von außen nach innen und von vorne nach hinten.
Bei Tropf- und Fließbränden von oben nach unten löschen.
Mehrere Löscher gleichzeitig einsetzen – nicht hintereinander
Vorsicht vor Wiederentzündung – Glutnester immer mit Wasser löschen. Nur so viel Löschmittel einsetzen, wie notwendig ist, um den Brand zu löschen (Reserve für eine etwaige Rückzündung).
Wie betätigen wir einen Feuerlöscher?
- Sicherung entfernen.
- Schlagknopf oder Betätigungsgriff drücken.
- Löschstrahl auf den Brandherd richten.
Wichtig ist auch noch der Aufbewahrungsort des Feuerlöschers: möglichst griffbereit an der Wand oder in einer Halterung und an einer gut erreichbaren Stelle. Der Löscher sollte in einer Griffhöhe von 80 cm bis 120 cm über dem Fußboden angeordnet sein. So können auch kleinere Personen diesen ohne Schwierigkeiten aus der Halterung entnehmen.
Welcher Feuerlöscher ist richtig?
Feuerlöscher sind sehr effizient um Brände einzudämmen. Sie unterscheiden sich in ihrer Füllung und sind für verschiedene Brandarten und Einsatzorte geeignet:
- CO2-Löscher: Setzt CO2 frei und entzieht so dem Feuer den Sauerstoff. Er ist perfekt für Brände in elektrischen Anlagen. Achtung! Kohlendioxid wirkt ab 8 Vol. % in der Luft erstickend wodurch akute Lebensgefahr, vor allem in engen, schlecht belüfteten Räumen besteht. Deshalb Atemschutz verwenden und die Mindestabstände einhalten.
- Schaumlöscher: Erstickt die Flammen mit Schaum und ist ideal für den Haushalt, besonders in Wohn- und Schlafbereichen.
- Fettbrandlöscher: Speziell für brennende Fette und deshalb unverzichtbar in der Küche. Er verhindert gefährliche Rückzündungen.
- Pulverlöscher: Verhindert die Sauerstoffzufuhr, kann jedoch Rückzündungen verursachen und ist nur für Garagen, Werkstätten oder Ähnliches geeignet, nicht jedoch für Wohnräume.
- Wasserlöscher: Nutzt kühlendes Wasser und darf nicht bei Fettbrand verwendet werden.
- Autofeuerlöscher: Sowohl Pulver- als auch Schaumlöscher sind geeignet, wobei Pulverlöscher am weitesten verbreitet sind. Aber Achtung, die Rückstände des Pulvers lassen sich nur sehr schwer wieder entfernen.
Je nach Art des Treibmittels teilt man Feuerlöscher noch in Auflade- und Dauerdrucklöscher ein. Bei Dauerdrucklöschern sitzt das Treibmittel Stickstoff direkt im Löschmittelbehälter. Sie sind kostengünstiger, dafür aber wartungsintensiver. Der Aufladelöscher ist hingegen wartungsfreundlicher und auch zuverlässiger. Das Treibmittel CO2 befindet sich hier in einer separaten Flasche.
Wie viele Feuerlöscher brauchen wir zu Hause?
Die Löschleistung eines Feuerlöschers wird in Löscheinheiten (LE) gemessen. Abhängig von der Größe unseres Hauses oder unserer Wohnung brauchen wir Feuerlöscher mit mehr oder weniger Löscheinheiten. Die Löschmitteleinheit wird als Hilfsgröße verwendet, um den Bedarf von Feuerlöschern für die Brandklasse A (feste Stoffe) und Brandklasse B (flüssige und flüssig werden Stoffe) zu berechnen. Dabei wird der Bedarf an Löschmitteleinheiten je Quadratmeter ermittelt. Grob kann man für Schaumlöscher (Brandklasse A und B) sagen:
- bis 50 m² ein Löscher mit 6 LE
- bis 100 m² ein Löscher mit 10 LE
- bei 200 m² zwei Löscher mit insgesamt 12 LE
- bei 400 m² zwei Löscher mit insgesamt 18 LE
Für ein Haus gilt, jede Etage mit einem Feuerlöscher auszustatten, auch Keller, Garage und Dachboden. Ratsam ist in jedem Fall, sich im Fachhandel genau zu informieren.
Wie lange hält ein Feuerlöscher?
Jeder Feuerlöscher ist mit einem Haltbarkeitsdatum versehen. Je nach Bauart hält das Gerät längstens 25 Jahre, also nicht ewig, denn insbesondere äußere Umstände wie Witterung oder extreme Temperaturschwankungen beeinflussen seine Haltbarkeit. Hat der Feuerlöscher seine maximale Lebensdauer erreicht, muss er gegen einen neuen ausgetauscht werden. Unumgänglich ist deshalb die regelmäßige Überprüfung. Der Gesetzgeber schreibt sie alle zwei Jahre vor. Tragbare Feuerlöscher benötigen nach maximal fünf Jahren eine innere Prüfung und nach zehn Jahren eine Festigkeitsprüfung. Zum Einsatz gebrachte Feuerlöscher müssen umgehend gewartet werden.
Wer überprüft Feuerlöscher?
Die Wartung darf nur von zertifizierten Sachkundigen durchgeführt werden. Sie prüfen die Funktionsfähigkeit und führen Wartungsarbeiten durch. Danach erhält man eine neue Sicherheitsplakette und einen Prüfbericht. Die Überprüfung bieten oftmals auch Feuerwehren im nächstgelegenen Ort als Serviceleistung an.
Gut zu wissen
Brandklassen dienen der Klassifizierung aller brennbaren Stoffe. Sie ermöglichen die Wahl des richtigen Löschmittels bei der Brandbekämpfung.
Brandklassen dienen der Klassifizierung aller brennbaren Stoffe. Sie ermöglichen die Wahl des richtigen Löschmittels bei der Brandbekämpfung.