Spannungskopfschmerz

Charakteristisch für Spannungskopfschmerzen sind dumpfe, nicht allzu heftige Schmerzen, die oft an der Stirn und an den Schädelseiten betont sind. 

Ältere Dame greift sich an die Stirn

Was versteht man unter Spannungskopfschmerzen?

Neun von zehn Menschen haben zumindest einmal im Leben dieses dumpfe, drückende Kopfweh, das nur eine halbe Stunde, aber auch mehrere Tage anhalten kann. Verglichen mit der Migräne sind die Beschwerden zwar milder; wenn sie häufiger auftreten, können Spannungskopfschmerzen die Lebensqualität aber trotzdem beeinträchtigen.

Was Sie über Spannungskopfschmerzen unbedingt wissen sollten

1. Ursachen: Lange Zeit wurde angenommen, dass Spannungskopfschmerzen die direkte Folge einer verspannten Nacken-, Hals- und Schultermuskulatur sind – daher der Name. Inzwischen wird vermutet, dass auch eine veränderte Schmerzverarbeitung eine Rolle spielt. Unmittelbare Auslöser sind häufig Stress, Überanstrengung und seelische Konflikte.

2. Beschwerden: Charakteristisch sind dumpfdrückende, beidseitige, nicht allzu heftige Schmerzen, die oft an der Stirn und an den Schädelseiten betont sind, ohne sich genauer lokalisieren zu lassen. Viele Patienten beschreiben den Schmerz als ein enges Band um den Kopf oder als das Gefühl, ihr Schädel sei in einen Schraubstock eingespannt. Treten die Schmerzen in mindestens drei aufeinanderfolgenden Monaten an jeweils mindestens 15 Tagen pro Monat auf, spricht man von chronischen Spannungskopfschmerzen. Häufiger ist jedoch die episodische Form, bei der die Kopfschmerzen an weniger als 180 Tagen im Jahr, insgesamt aber mindestens zehn Mal auftreten.

3. Behandlung: Gelegentliche (episodische) Spannungskopfschmerzen lassen sich mit Pfefferminzöl oder mit bei Bedarf eingenommenen Schmerzmitteln gut behandeln. Nicht alle Schmerzmittel sind dafür geeignet, das gilt insbesondere für Mischpräparate. Bitte besprechen Sie mit Ihrem Arzt, was Sie gefahrlos einnehmen können. Es ist außerdem wichtig, dass Sie weder zu wenig noch zu viel nehmen. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie mit der maximalen Dosierung keine ausreichende Schmerzlinderung erzielen, kontaktieren Sie bitte Ihren Arzt. Wichtig: Ein übermäßiger Gebrauch von Schmerzmitteln kann wiederum zu Kopfschmerzen führen („Medikamenten-Kopfschmerz“). Bei der chronischen Form kann daher eine vorbeugende Therapie mit anderen Wirkstoffen notwendig sein. Entspannungstechniken und Biofeedback können dabei helfen, besser mit möglichen Auslösern wie Stress und psychischen Belastungen umzugehen. Auch die kognitive Verhaltenstherapie – eine Form der Psychotherapie – kann wirksam sein. Die Akupunktur hat ebenfalls in manchen Studien zu einer Besserung der Beschwerden geführt. Manche Patienten, bei denen die Kopfschmerz-Episoden häufig, langanhaltend und mit erheblichen Einschränkungen im täglichen Leben verbunden sind, profitieren aktuellen Studien zufolge möglicherweise von einer prophylaktischen Therapie mit bestimmten Medikamenten aus der Gruppe der Antidepressiva.

4. Prognose: Sporadische Spannungskopfschmerzen vergehen oft von selbst bzw. lassen sich durch Schmerzmittel gut in den Griff bekommen. Bei der chronischen Form ist die Prognose besser, wenn Sie eine Kombinationstherapie machen. Mit dem Alter nehmen Spannungskopfschmerzen meist ab.

Das können Sie bei Spannungskopfschmerzen selbst tun

Vermeiden Sie Stress so gut wie möglich und bewegen Sie sich ausreichend. Vor allem leichte Ausdauersportarten wie Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen können Spannungskopfschmerzen vorbeugen. Gönnen Sie sich nachts zumindest 7–8 Stunden Schlaf und legen Sie untertags immer wieder kurze Pausen ein!


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