Schizophrenie

Die Schizophrenie ist eine chronische Krankheit des Gehirns. In bestimmten Phasen kann der Kontakt zur Wirklichkeit verloren gehen. 

Frau sitzt kauernd am Boden

Was geschieht bei einer Schizophrenie?

Die Schizophrenie ist eine psychische, meist episodisch verlaufende Erkrankung, die sich durch eine vielfältige und komplexe Symptomatik bemerkbar macht. Dabei können Wahrnehmung, Denken, Ich-Umwelt-Grenzen, Emotionen und Psychomotorik betroffen sein.

Was Sie über die Behandlung einer Schizophrenie wissen sollten

1. Beschwerden: Die Schizophrenie verursacht drei Arten von Symptomen:

1. Verlust des Realitätsbezugs (in der psychotischen Krise), wie z.B. optische oder akustische Halluzinationen
2. Gefühle des inneren Rückzugs, der Isolation oder des Fehlens von Emotionen (sogenannte Negativsymptome)
3. Probleme mit dem Denken und dem Gedächtnis

Das in der Öffentlichkeit immer wieder strapazierte Bild vom „gewalttätigen Schizophrenen“ ist übrigens ganz falsch. Nur ein sehr geringer Prozentsatz von Menschen in psychotischen Krisen wird jemals gewalttätig.

2. Behandlung der Grunderkrankung: Die medikamentöse Behandlung beruht vor allem auf der Einnahme sogenannter Antipsychotika. Dies sind Medikamente, die einerseits eine beruhigende Wirkung haben, andererseits auch die Symptome der Schizophrenie, wie beispielsweise Stimmen oder Wahnvorstellungen reduzieren. Neuere Antipsychotika haben, bei etwa gleicher Wirkung, deutlich weniger unangenehme Nebenwirkungen als ältere Präparate. Die meisten Antipsychotika kann man oral einnehmen. Es kann aber Situationen geben, in denen es leichter ist, sich eine Depotinjektion verabreichen zu lassen, die einige Wochen lang wirkt.

Die andere Säule der Behandlung ist Psychotherapie und soziale Betreuung (z.B. betreutes Wohnen oder Therapiegruppen etc.). Die früher oft geäußerte Behauptung, schizophrene Patienten seien einer Psychotherapie nicht zugänglich, ist falsch.

3. Therapiekontrolle: Es ist sinnvoll, auch in Phasen, in denen keine psychotischen Krisen vorhanden sind, in regelmäßigen Abständen mit einem Arzt zu sprechen. Dies muss nicht unbedingt ein Psychiater sein – er sollte aber Erfahrung im Umgang mit Menschen mit einer Psychose haben. Bei solchen Gesprächen geht es einerseits um die Einstellung der Medikamente, die in vielen Fällen auf Dauer genommen werden sollten, andererseits auch um viele andere gesundheitliche, psychische und soziale Aspekte.

4. Therapieziel: Eine völlige Heilung der Schizophrenie ist aus heutiger Sicht nicht erreichbar. Mittels der richtigen Behandlung und der Etablierung eines unterstützenden Netzwerks aus Behandlern, Familie und Freunden kann es jedoch gelingen, auftretende Krisen zu mildern und gut zu bewältigen.

5. Prognose: Die individuelle Prognose ist schwer zu stellen. Manche Betroffenen haben nur eine einzige psychotische Krise in ihrem ganzen Leben, andere haben zumindest lange Phasen, in denen sie frei von Symptomen sind. Wichtig ist es, die Krankheit als Teil des eigenen Lebens zu akzeptieren.


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