Scheidenpilzinfektion (Vaginalmykose)

 Für eine Scheidenpilzinfektion typische Symptome sind Juckreiz, gerötete und geschwollene Schleimhaut sowie ein weißlich-krümeliger, in der Regel geruchloser Ausfluss. 

Ärztin im Gespräch mit Patientin

Was geschieht bei einer Scheidenpilzinfektion?

Die meisten Scheidenpilzinfektionen gehen auf den Hefepilz Candida albicans zurück. Aufgrund einer Veränderung des Scheidenmilieus vermehrt sich dieser Pilz, der meist auch im gesunden Scheidenmilieu vorhanden ist. Ursache dafür können die Einnahme von Antibiotika, Chlorwasser, oder Stress sein. Das Scheidenmilieu ist außerdem wesentlich von hormonellen Einflüssen abhängig. So haben Mädchen und Frauen bis zur Geschlechtsreife ein geringeres Risiko für eine Scheidenpilzinfektion als Frauen zwischen 40 und 50 Jahren. Eine Übertragung von Pilzsporen ist aber auch über Sex, sanitäre Anlagen und (Bett-)Wäsche möglich, ebenso über enge Kleidung und synthetische Stoffe, die zu Schwitzen und Wärmestau führen und so ein ideales Pilzmilieu sind. Für eine Scheidenpilzinfektion typische Symptome sind Juckreiz, gerötete und geschwollene Schleimhaut sowie meist geruchloser Ausfluss, der anfangs weiß und dünnflüssig ist und im Verlauf der Erkrankung gelblich und bröckelig wird. Manche Frauen spüren außerdem ein Brennen beim Urinieren und haben Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Was Sie bei einer Vaginalmykose wissen sollten

1. Akute Infektion: Eine akute Scheidenpilzinfektion wird mit lokal wirksamen Anti-Pilzmitteln behandelt, die entweder das Pilzwachstum hemmen oder die Pilze ganz abtöten. In erster Instanz erfolgt die Behandlung mit Zäpfchen für die Nacht und einer Creme für den Tag. Wichtig ist, die Therapie nicht zu unterbrechen und auch dann zu Ende zu führen, wenn Sie keine Beschwerden mehr haben. Wenn Sie die Therapie zu früh beenden, ist es wahrscheinlich, dass die Pilzinfektion nach kurzer Zeit wiederkehrt. 

2. Chronische Infektion: Kehrt die Scheidenpilzinfektion trotz korrekt durchgeführter Therapie wieder oder leiden Sie öfter als dreimal im Jahr darunter, wird es notwendig sein, auch mit oral eingenommen Tabletten gegen die Pilzsporen vorzugehen. Die Tabletten sind dann je nach Präparat in einem ein- oder mehrwöchentlichen Abstand über einen längeren Zeitraum einzunehmen.

3. Partnerschaft: Eine Mitbehandlung des Partners hat sich in Studien als wenig effektiv erwiesen. Die Wachstumsbedingungen für Pilze in dem relativ trockenen Milieu des männlichen Intimbereichs sind ungünstig; in seltenen Fällen ist eine Übertragung aber möglich. Verzichten Sie während der Behandlung aber auf Sex, um eine Ansteckung zu vermeiden und die Schleimhaut nicht noch zusätzlich zu reizen.

4. Hygiene: Wechseln Sie Unterwäsche, Nachtwäsche und Handtücher täglich. Waschen Sie die Wäsche bei mindestens 60 Grad, um die Pilzsporen verlässlich abzutöten.

5. Vorbeugung: Wenn Sie zu Scheidenpilzinfektionen neigen, können Sie einige Dinge zur Vorbeugung tun. Schnelltests zur Messung des pH-Werts zeigen, ob das Scheidenmilieu gestört ist. Wenn das der Fall ist, helfen vaginal oder oral verabreichte Laktobazillen, den optimalen pH-Wert wieder herzustellen. Nach einer Therapie mit Antibiotika ist das ebenfalls angezeigt. Verwenden Sie pH-neutrale Waschlotionen im Intimbereich oder verzichten Sie gänzlich auf Seife, da sie nützliche Bakterien zur Aufrechterhaltung einer gesunden Scheidenflora abtötet. Wenn Sie häufig schwimmen gehen, fragen Sie in der Apotheke nach Schutz-Tampons.


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