Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis)

Eine Nierenbeckenentzündung entsteht oftmals als Komplikationen einer Blasenentzündung. Ursache sind in den meisten Fällen Darmbakterien.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei einer Nierenbeckenentzündung?

Die Nierenbeckenentzündung entwickelt sich oftmals im Zuge einer Blasenentzündung. Im Nierenbecken sammelt sich der in der Niere gebildete Urin zur Weiterleitung in die Harnblase. Bei einer Nierenbeckenentzündung ist diese Struktur – und meist auch das umliegende Nierengewebe – entzündet. Die Ursache ist fast immer eine Infektion mit Darmbakterien, die über Harnröhre und Blase ins Nierenbecken aufsteigen. Zu den vielen Faktoren, die eine Nierenbeckenentzündung begünstigen, gehören zum Beispiel Harnabflussbehinderungen, Schwangerschaft und Diabetes.

Was Sie über die Behandlung einer Nierenbeckenentzündung wissen sollten

1. Beschwerden: Eine akute Pyelonephritis beginnt meist schnell und heftig – mit starken Schmerzen in der Flanke, teilweise hohem Fieber, Schüttelfrost, häufigem und schmerzhaftem Wasserlassen sowie dem Gefühl, richtig schwer krank zu sein. Bitte suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn Sie diese Symptome bemerken. Unklares Fieber, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust und Kopfschmerzen können auf eine chronische Nierenbeckenentzündung hinweisen, die ebenfalls schnellstmöglich behandelt werden muss.

2. Behandlung: Um die auslösenden Bakterien abzutöten, erhalten Sie eine Antibiotika-Therapie, die meist nicht länger als zehn Tage dauert. Bei einer chronischen Nierenbeckenentzündung dauert die Behandlung mit Antibiotika allerdings einige Wochen. Zur Linderung der Beschwerden können fiebersenkende Wirkstoffe und Schmerzmittel eingesetzt werden. Bitte nehmen Sie diese Medikamente konsequent nach Empfehlung Ihres Arztes ein. Wichtig ist zudem, begünstigende Faktoren wie Harnabflussstörungen oder Diabetes zu beseitigen, beziehungsweise konsequent zu behandeln.

3. Therapieziel & Prognose: Es gilt, Komplikationen und eine Chronifizierung zu verhindern – frühzeitig und konsequent behandelt, wird dieses Therapieziel bei der akuten Pyelonephritis meist erreicht, so dass die Krankheit binnen weniger Tage folgenlos ausheilt. Bei der chronischen Form kann es zwar immer wieder zu Entzündungsschüben kommen, die eine Antibiotika-Therapie erfordern. Trotzdem stehen die Chancen auch hier gut, dass die Niere keine Schäden davonträgt, so dass Sie weiterhin ein weitgehend unbeeinträchtigtes, aktives Leben führen können.

Das können Sie selbst bei einer Nierenbeckenentzündung tun

Während der Therapie sollten Sie sich körperlich schonen und viel trinken. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr trägt auch nach überstandener Nierenbeckenentzündung dazu bei, einer erneuten Infektion vorzubeugen. Sie können im Alltag einer Blasenentzündung, die zu einer Nierenbeckenentzündung führen kann, vorbeugen: Schützen Sie sich vor Kälte und Nässe und wechseln Sie beispielweise nach dem Schwimmen Ihren Badeanzug. Kleidung aus luftdurchlässiger Baumwolle leitet zudem Schweiß und Feuchtigkeit ab und verhindert so ein feuchtes Milieu, in dem sich Bakterien wohl fühlen. Entleeren Sie außerdem Ihre Blase innerhalb von 15 Minuten nach dem Geschlechtsverkehr, denn der Sexualkontakt kann das Einwandern von körpereigenen Bakterien in die Blase begünstigen. 


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