Metabolisches Syndrom

Das metabolische Syndrom ist eine Kombination verschiedener Risikofaktoren. Ein zu großer Bauchumfang, Bluthochdruck sowie erhöhte Blutzucker- und Blutfettwerte zählen dazu.

Arzt im Gespräch mit älterem Patienten

Was geschieht bei einem metabolischen Syndrom?

Beim metabolischen Syndrom besteht eine Kombination verschiedener Stoffwechselveränderungen, von denen jede für sich ein Gesundheitsrisiko (insbesondere für das Herz-Kreislauf-System) darstellt. Nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn Sie eine Störung des Kohlenhydratstoffwechsels (Zuckerkrankheit oder Prädiabetes) haben oder eine Vorstufe davon sowie zusätzlich zwei der folgenden Faktoren:

– stammbetonte Fettleibigkeit (Bauchumfang > 102 cm bei Männern, > 88 cm bei Frauen)
– erhöhter Blutdruck (≥ 140/90 mmHg)
– Fettstoffwechselstörung (erhöhte Blutfettwerte: Triglyzeride > 150mg/dL, erhöhtes Gesamt- und LDL-Cholesterin bzw. zu wenig an „gutem Cholesterin“ = HDL < 40mg/dL bei Männern und < 50mg/dL bei Frauen)
– erhöhte Harnsäure

Durch ein metabolisches Syndrom steigt Ihr Risiko, in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine schwere Durchblutungsstörung in den Beinen zu bekommen, aber auch Ihr Risiko, tatsächlich einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, erheblich.

Was Sie als Betroffener unbedingt wissen sollten

1. Beschwerden: Es gibt keine spezifischen Beschwerden, an denen sich ein metabolisches Syndrom erkennen lässt. Fettleibigkeit erzeugt zwar Einschränkungen in der Lebensqualität und kann zu Kurzatmigkeit, häufigeren Schweißausbrüchen und dergleichen führen; das ist aber kein Beweis, dass ein metabolisches Syndrom vorliegt. Ein erhöhter Blutdruck, eine Fettstoffwechselstörung, eine erhöhte Eiweißausscheidung im Harn und auch eine beginnende Zuckerkrankheit können relativ lange unbemerkt vorhanden sein. Deshalb sind ärztliche Kontrollen wichtig!

2. Behandlung: Am wichtigsten ist eine Veränderung der Lebensweise: vernünftige Ernährung, Gewichtsreduktion und regelmäßige Bewegung (mindestens 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche) sind die entscheidende Basis für weitere Therapiemaßnahmen. Bei der medikamentösen Therapie des metabolischen Syndroms müssen die Einzelkomponenten, die bei Ihnen vorliegen, auch einzeln behandelt werden, z.B. mit blutzuckersenkenden Medikamenten, Blutdruckmedikamenten oder Medikamenten zur Regulierung des Fettstoffwechsels. Manchmal wird auch eine niedrige Dosis eines blutverdünnenden Mittels zum Schutz vor einem Herzinfarkt oder Schlaganfall verschrieben.

3. Therapiekontrolle: Alle der genannten Faktoren – Blutzucker, Zucker-Langzeitwert (HbA1C), Blutdruck, Blutfette, Eiweiß im Harn, aber natürlich auch das Körpergewicht bzw. der Body-Mass-Index sollten häufig kontrolliert werden. Dies ist notwendig, um zu sehen, ob die Therapie greift oder ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

4. Therapieziel: Ziel der Behandlung ist eine Normalisierung der krankhaften Veränderungen und damit eine Reduktion des erhöhten Herz-Kreislauf-Risikos. Eine Lebensstiländerung auf Dauer ist unbedingt erstrebenswert und bildet die Basis aller Maßnahmen. Dennoch werden Sie zusätzlich wahrscheinlich auch lebenslang Medikamente benötigen.


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