Hypercholesterinämie (hoher Cholesterinspiegel)

Ein hoher Cholesterinspiegel im Blut verursacht selbst keine Beschwerden. Auf Dauer kann eine Hypercholesterinämie jedoch schwerwiegende Folgen haben. 

Arzt im Gespräch mit älterem Patienten

Was geschieht bei einer Hypercholesterinämie?

Cholesterin wird einerseits über die Nahrung aufgenommen und andererseits von der Leber produziert. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Körperzellwände sowie einiger Hormone. Wenn jedoch zu viel davon im Blut vorhanden ist, kommt es zu Fetteinlagerungen in der Gefäßwand - so genannte Atherome bilden sich – und damit erhöht sich das Risiko für Gefäßverschlüsse und damit für lebensbedrohliche Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. „Zu viel“ bezieht sich auf das Gesamtcholesterin und besonders auf das so genannte LDL-Cholesterin (auch „böses Cholesterin“). Daneben gibt es noch das „gute“ HDL-Cholesterin, welches Cholesterin aus dem Körper in die Leber transportiert.

Was Sie über die Behandlung einer Hypercholesterinämie wissen sollten

1. Anpassung der Ernährung: Geringfügig erhöhte Cholesterinwerte können oftmals durch eine Ernährungsumstellung gesenkt werden. Dabei sollten weniger tierische Fette (fettes Fleisch und Milchprodukte), dafür aber viel Obst und Gemüse, pflanzliche Öle und mageres Fleisch konsumiert werden. So genannte Transfette, die in Fast Food sowie in vielen industriell hergestellten Backwaren und Süßspeisen vorkommen, erhöhen ebenfalls den Cholesterinspiegel und sollten gänzlich vermieden oder nur in geringsten Mengen gegessen werden. Allgemein lässt sich sagen: Eher ungesundes Fett hat typischerweise bei Zimmertemperatur eine feste Konsistenz, während gesünderes Fett in flüssiger Form als Öl vorliegt. Auch Ballaststoffe (wie Haferkleie und Pektine) können den Cholesterinspiegel senken.

2. Medikamentöse Therapie: Medikamente, die den Blutspiegel der Fette senken, werden unter dem Begriff „Lipidsenker“ zusammengefasst. Für die Senkung eines erhöhten Cholesterinspiegels können so genannte Statine eingesetzt werden. Sie hemmen die Produktion von Cholesterin in der Leber. Andere Mittel wirken, indem sie die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung verringern. Eine medikamentöse Cholesterinsenkung wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die stark erhöhte Werte bzw. noch weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Diabetes oder Fälle von Herzinfarkt in der Familie, haben.

3. Weitere Lebensstilmaßnahmen: Neben der Umstellung der Ernährung können Sie Ihren Cholesterinspiegel auch noch positiv beeinflussen, indem Sie sich regelmäßig bewegen (Trainingstherapie), auf das Zigarettenrauchen verzichten, Alkohol nur in Maßen trinken und – falls Sie übergewichtig sind – Gewicht reduzieren.

4. Behandlungsziel: Therapieziel ist ein normaler Cholesterinspiegel und somit die Vermeidung einer Gefäßverkalkung (Atherosklerose), die zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann. Die angestrebten Zielwerte für Gesamtcholesterin, LDL- und HDL-Cholesterin werden in Abhängigkeit vom individuellen Risikoprofil von Ihrem Arzt festgelegt.


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