Herpes simplex

Herpes simplex ist eine Viruserkrankung, die vor allem Infektionen an den Lippen und anderen Stellen des Gesichts verursacht. 

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei Herpes simplex?

Eine Infektion mit Herpes-simplex Virus Typ 1 (HSV-1) erfolgt meist schon im Kindesalter. Eine Erstinfektion bleibt häufig unbemerkt. Bricht das Virus aus, verursacht HSV-1 vor allem Infektionen an den Lippen und anderen Stellen des Gesichts, die deshalb auch Herpes labialis genannt werden. Die Bläschen platzen nach einer gewissen Zeit auf und heilen dann ab. Herpes-simplex Typ 2 (HSV-2) löst in erster Linie Infektionen an den äußeren Geschlechtsorganen aus, das heißt an der Vulva, dem Penis und den angrenzenden Hautbereichen. Daher bezeichnet man diese Erkrankung als Herpes genitalis. Virus-Typen werden durch direkten Kontakt mit infektiösem Sekret und Tröpfcheninfektion übertragen, also beispielsweise beim Küssen oder beim Sex. Nach einer Erstinfektion bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann etwa durch Stress, Hormonschwankungen, starke Sonneneinstrahlung, Verletzungen, Medikamenten oder eine andere Infektion wieder aktiviert werden. Je älter Sie werden, desto geringer wird das Risiko, dass eine Herpesinfektion erneut auftritt. Insgesamt wird geschätzt, dass 80 Prozent der Bevölkerung mit HSV-1 infiziert sind und ungefähr 20 Prozent mit HSV-2.

Was Sie über die Behandlung von Herpes simplex wissen sollten

1. Medikamente: Sogenannte Virostatika verhindern, dass die Viren sich weiter vermehren und unterstützen so eine rasche Genesung. Beim Lippenherpes werden sie oft äußerlich verabreicht, als Salbe oder Creme. Beim Genitalherpes bekommen Sie die Wirkstoffe in Tablettenform. Um die Symptome zu lindern, können Schmerzmittel oder Fiebersenker eingenommen werden. Bitte wenden Sie die Medikamente konsequent entsprechend der Empfehlung Ihres Arztes an.

2. Therapieziel: Bei Menschen mit intaktem Immunsystem klingen die Beschwerden auch ohne Therapie nach zwei, drei Wochen vollständig und folgenlos ab. Virostatika beschleunigen diesen Prozess und lindern so die Symptome. Vollständig heilen lässt sich eine Herpes-simplex-Infektion allerdings nicht, weil die Viren nicht vollständig aus dem Körper eliminiert werden können. Allerdings verringern die Medikamente Dauer und Anzahl der Rückfälle.

3. Neuerliche Beschwerden: Erstes Anzeichen einer akuten Herpes-Infektion ist meist, dass die betroffenen Bereiche kribbeln oder jucken. Manche Medikamente wirken nur dann optimal, wenn sie gleich bei den allerersten Symptomen eingenommen werden. Wenden Sie sich daher beim nächsten Akutwerden der Infektion gleich an Ihren Arzt.

Was Sie bei Herpes simplex noch beachten sollten

Um eine Ansteckung zu verhindern, sollten Sie vermeiden, dass andere Menschen mit den Herpesbläschen in Kontakt kommen. Die Gefahr einer Ansteckung ist am größten, wenn die Bläschen sichtbar sind. Sobald sie verkrusten, besteht kein Risiko mehr. HSV-1 kann durch die Verwendung von Kondomen vermieden werden. Wenn Viruspartikel von Ihren Lippen an Ihren Genitalbereich gelangen oder umgekehrt, kann es ebenfalls zu einer Übertragung kommen. Waschen Sie also Ihre Hände möglichst oft und wechseln Sie Handtücher/Wäsche häufiger.


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