Eileiter- und Eierstockentzündung (Adnexitis)

Eine Eileiter- und Eierstockentzündung wird immer mit Antibiotika behandelt. Meist – außer unter Umständen bei leichten Verläufen - ist dazu eine stationäre Aufnahme in einem Spital notwendig.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei einer Eileiter- und Eierstockentzündung?

Eine Eileiter- und Eierstockentzündung entsteht meist aus einer bakteriellen Scheideninfektion. Verursacht wird sie in der Regel durch Bakterien wie Chlamydien, Gonokokken oder Staphylokokken, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Das Verwenden einer Spirale und ungeschützte sexuelle Aktivität können eine Eileiter- und Eierstockentzündung begünstigen, ebenso ein geöffneter Gebärmutterkanal während des Eisprungs, sowie die Menstruation. Aber auch durch entzündete Nachbarorgane oder im Rahmen einer anderen Infektionskrankheit ist eine Infektion der Eileiter möglich. Typische Symptome sind heftige Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Fieber, Übelkeit und ein eitriger, stark riechender Ausfluss aus der Scheide.

Was Sie über die Behandlung einer Eileiter- und Eierstockentzündung wissen sollten

1. Akute Infektion: Eine akute Eileiter- und Eierstockentzündung wird immer mit Antibiotika behandelt. Meist – außer unter Umständen bei leichten Verläufen - ist dazu eine stationäre Aufnahme in einem Spital notwendig. 

2. Chronische Infektion: Wenn nach der Genesung erneut Symptome auftreten, kann dies auf eine fortbestehende Entzündung zurückzuführen sein. Geben Sie in diesem Fall Ihrem behandelnden Arzt bitte sofort Bescheid! Auch hier erfolgt die Behandlung medikamentös. Die Eileiter können bei chronischen Infektionen verklebt sein und müssen bei bestehendem Kinderwunsch operativ behandelt werden. 

3. Behandlungsziele: Ihr Arzt wird bei einer Eileiter- und Eierstockentzündung schnell handeln, um eine Chronifizierung zu vermeiden. Folgende Ziele werden durch die Therapie angestrebt:   

  1. Ein rasches Abklingen der Entzündung
  2. Eine Vermeidung der Ausbreitung auf die Eierstöcke und andere umliegende Organe wie das Bauchfell
  3. Die Vermeidung der Notwendigkeit einer operativen Entfernung der Eileiter, was es unmöglich machen würde, auf natürlichem Weg schwanger zu werden.

In jedem Fall sollten Sexualpartner, die innerhalb von zwei Monaten vor Auftreten der Beschwerden Sex mit Ihnen hatten, mitbehandelt werden, da sich ein Paar gegenseitig wiederholt anstecken kann.

4. Langzeitfolgen: Im Rahmen der Entzündung und deren Abheilung kommt es oft zu narbigen Veränderungen und Verwachsungen der Eileiter mit den Nachbarorganen. Das kann Rückenschmerzen, Blähungen und Zyklusstörungen auslösen. Diese Beschwerden können symptomatisch mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Auch eine eingeschränkte Fruchtbarkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit kann die Folge sein.

5. Prognose: Wird die Eileiter- und Eierstockentzündung schnell behandelt, können meist Komplikationen wie auch der Übergang in ein chronisches Stadium und Folgeschäden verhindert werden. Das Risiko für Unfruchtbarkeit steigt dennoch mit jeder durchgemachten Eileiter- und Eierstockentzündung. Sind die Eileiter vernarbt, ist es manchmal möglich, sie im Rahmen eines operativen Eingriffs wieder durchlässig zu machen. Haben Eileiter- und Eierstockentzündungen zu irreversiblen Schäden der Eileiter geführt, ist es zumeist möglich, im Rahmen einer künstlichen Befruchtung schwanger zu werden.


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