Die besten Durstlöscher im Sommer 

Welche Getränke helfen bei heißen Temperaturen? Wie den Flüssigkeitshaushalt nach dem Sport wieder auffüllen? Und sind Bier und Wein bei Hitze Tabu?

Endlich Sommer! Und mit den steigenden Temperaturen steigt auch unser Flüssigkeitsbedarf. Denn wer schwitzt, muss wieder „nachtanken.   

Wie viel im Sommer trinken? 

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt für Erwachsene mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit pro Tag – in Form von Wasser oder energiearmen, ungesüßten Getränken. Doch ist das genug? Für Ernährungswissenschafterin und essenzielles-Bloggerin Sabine Bisovsky kommt es weniger auf pauschale Mengenangaben an. Die ideale Trinkmenge ist abhängig von vielen Faktoren, etwa der Körpergröße und davon, wieviel man sich bewegt. Die Expertin rät insofern zu einer einfachen Selbstkontrolle. „Ob man seinen Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt, sieht man am eigenen Harn. Ist dieser hell-zitronengelb oder fast farblos, dann hat man genug getrunken. Erscheint der Harn hingegen gelb, ist das ein klares Zeichen dafür, dass man mehr trinken sollte.

Gut zu wissen

Mythen rund ums Trinken gibt es viele – diese Folge gibt Antworten: Wie macht man es richtig und was ist wirklich gesund? Wir sprechen im UNIQA Podcast "gemeinsam besser leben" mit Ernährungswissenschafterin Karin Pauer über Trinkverhalten und unsere Lieblingsgetränke.

Immer nur Wasser ist fad? - 4 Alternativen

Wasser ist unbestritten der beste Durstlöscher der Natur. Aber falls das auf Dauer zu langweilig schmeckt, rät die Expertin zu folgenden gesunden Alternativen: 

  • Wasser aromatisieren:
    Frische Minze, Melisse, Basilikum, Zitronengras, Ingwer- oder Zitronenscheiben – damit lässt sich Wasser schnell aufpeppen. „Wir schmecken nicht nur über den Gaumen, auch unsere Nase will miteinbezogen werden, sagt Ernährungswissenschafterin Sabine Bisovsky. „Durch den Duft der Kräuter erscheint uns Wasser sofort interessanter
  • Eis-Tees: 
    Ideal sind Hibiskus und Hagebutte. Diese enthalten kein Koffein, sie sind fruchtig im Geschmack und kommen auch ohne Zucker oder Honig aus. Einfach ein bis zwei Liter dieser Tees kochen, über Nacht in den Kühlschrank stellen und am nächsten Tag eisgekühlt trinken. „In den tropischen Gefilden in Asien wird auch oft grüner Tee mit Eiswürfeln serviert, weiß Bisovsky. „Aber Achtung, grüner Tee enthält Koffein. Man sollte ihn also nicht literweise trinken oder Kindern geben.“ 
  • Summer Shots:
    sind eine gute Alternative zu Klassikern wie Apfelsaft- oder Orangensaft-"G'spritzt". „Ingwer-Shots erfrischen ebenso, sie enthalten aber weniger Zucker und lassen sich schnell selbst herstellen, so Gesundheitsexpertin Sabine Bisovsky. „Dazu reibt man etwas Ingwer, vermischt ihn mit Zitronensaft und ganz wenig Zucker. Anschließend übergießt man das Ganze mit heißem Wasser auf und stellt es nach dem Abkühlen in den Eiskasten.“  Im Handel finden sich auch säuerlich-fruchtige Fruchtsaft-Shots in Bio-Qualität (ohne Zucker, andere Süßungsmittel, künstliche Aromen oder Konservierungsstoffe) wie z.B. Johannisbeer- oder Aroniasaft. Diese kann man ebenfalls mit Wasser aufgießen. Auf 1 Stamperl Fruchtsaft kommt 1 Liter Wasser. „Diese kleine Menge reicht völlig, um die Geschmacksnerven zufriedenstellen. Bisovsky rät, immer auf die Inhaltsstoffe zu achten: Fruchtsäften und Limonaden ist oft Zitronensäure zugesetzt, die den Zahnschmelz aufweichen und zu sensiblen Zahnhälsen führen können. Deshalb sollte man trotz allem überwiegend beim Wasser bleiben und nicht den ganzen Tag an sauren Getränken nippen.
  • Wasserkefir:
    Ein guter Durstlöscher, der Probiotika für unsere Darmflora liefert, ist Wasserkefir. Der süß-saure, prickelnde Geschmack erinnert an jungen Sturm. Er lässt sich zu Hause ansetzen, etwa mit Kefirkristallen aus dem Reformhaus. „Bei der Verarbeitung muss auf strikte Hygiene geachtet werden, um die Kefirkultur nicht zu verunreinigen, so Bisovsky. Wasserkefir hat immer auch einen minimalen Alkoholgehalt (zwischen 0,2 und 1 Prozent), dieser entsteht beim Gärprozess. „Gerade bei selbst gemachtem Wasserkefir weiß man nicht, wieviel Alkohol entstanden ist, daher sollte man vorsichtig sein, wenn man Kindern Wasserkefir geben will.

Buttermilch-Erfrischung nach dem Sport 

Nach körperlicher Anstrengung oder einer Wanderung auf den Berg kann Buttermilch unseren Flüssigkeitshaushalt schnell wieder auffüllen und die Regeneration fördern. „Buttermilch liefert nicht nur Wasser, sondern auch wertvolles Kalzium und Eiweiß, welches der Körper zur Reparatur von Mikroschäden im Muskel verwendet. Ideal ist, sie mit Sodawasser und einem Schuss Orangensaft aufzusprudeln.“ Auch wasserhältige Lebensmittel wie Wassermelone, Gurke, Tomate helfen, den Wasserhaushalt im Lot zu halten.  

Bier & Wein spritzen

Den Tag im Schanigarten, beim Heurigen oder bei einem Grillfest ausklingen lassen – mit einem Glas Bier oder Wein? Die Ernährungsexpertin sagt: „Bier ist prinzipiell sehr energiereich und in der Hitze steigt Alkohol schneller zu Kopf.“ Außerdem entzieht Alkohol dem Körper vermehrt Wasser. So können bei heißen Temperaturen schneller Kreislaufprobleme auftreten. Als Alternative rät Bisovsky zu alkoholfreiem Bier bzw. einem „sauren Radler. Unter letzterem versteht man, wenn Bier mit Sodawasser aufgespritzt wird, jeweils halbe-halbe. „Für viele mag das erstmal ungewohnt sein, aber ein saurer Radler ist sehr erfrischend und man kann trotzdem noch den typischen Biergeschmack genießen.“ Dasselbe gilt auch für Wein: Der Sommerspritzer (1/16 Wein aufgespritzt mit Sodawasser auf 1 Liter) spart Kalorien und reduziert den Alkoholgehalt.  

Alkoholfrei? Ja, bitte!

„Sober is sexy“ ist das Motto, unter dem weltweit immer mehr Menschen dem alkoholfreien Genuss frönen. In Berlin und Hamburg haben sogar erste Bars eröffnet, die nur Zero­ Promille­Drinks anbieten. Die beiden renommierten Kochbuch-Autorinnen Eva Derndorfer und Elisabeth Fischer haben das zum Anlass genommen, ihren Klassiker „Alkoholfreie Drinks“ komplett neu zu überarbeiten. Weil: Genuss geht auch mit klarem Kopf!

Rezept: „Aperollo“ Spritz

Nicht nur für Autofahrer:innen! Alternativer Sommer-Klassiker zum Nachmixen:

Zutaten für 1 Glas (vegan):
70 g Rhabarbernektar
20 g Granatapfelsirup
40 g Kräutertee rot und bitter (siehe unten)
1 kleine Prise Vanille, gemahlen
1 kleine Prise Salz
¼ TL Bio-Orangenschale, fein geraspelt
3 Eiswürfel
1 Bio-Orangenscheibe
100 g alkoholfreier Sekt

Zubereitung
Rhabarbernektar, Granatapfelsirup und Kräutertee in ein großes Weinglas gießen. Vanille, Salz, Orangenschale und Eiswürfel daraufgeben, mit Orangenscheibe garnieren und mit alkoholfreiem Sekt aufgießen.

Kräutertee rot und bitter 

Zutaten für 600 g:
2 TL Wermuttee
2 TL Hibiskustee
1 TL Artischockentee
600 ml kochendes Wasser 

Zubereitung: Wermuttee, Hibiskustee und Artischockentee mit 300 ml kochendem Wasser übergieße. 5 Minuten ziehen lassen, danach durch ein Sieb abgießen und abkühlen lassen. Für 1 Glas Aperollo Spritz brauchen Sie 40 g Kräutertee. Am besten gleich eine größere Menge zubereiten und diese strahlend rote Kräuteressenz im Kühlschrank aufbewahren. 
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Buchtipp:
Alkoholfreie Drinks
Eva Dernhofer & Elisabeth Fischer
Brandstätter Verlag, 2022
(Auch als eBook erhältlich)

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Sabine Bisovsky
(c) beigestellt

Zur Person:

Sabine Bisovsky ist Ernährungswissenschafterin und Sporternährungscoach. Sie gibt Seminare zum Thema gesunde Ernährung und hilft mit ihrem Programm „Schlank mit Intervallfasten“ zum eigenen Wohlfühlgewicht zu finden. 




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