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Offline ist das neue Wellness: 7 Aktivitäten für digital Detox im Winter

Wenn die Tage kürzer werden und das Tageslicht seltener wird, verbringen viele von uns noch mehr Zeit vor Bildschirmen, ob beim Arbeiten, Streamen oder endlosen Scrollen durch Social Media. Gerade in der dunklen Jahreszeit macht sich ein bewusster Digital Detox bezahlt: eine digitale Auszeit, um Körper und Geist zur Ruhe kommen zu lassen. 

Zu viel Bildschirmzeit kann den Schlafrhythmus stören, aber auch Stimmung, Konzentration und Energielevel beeinträchtigen. Eine regelmäßige digitale Pause hilft dir, wieder mehr im Moment zu leben, Stress zu reduzieren und deine mentale Gesundheit zu stärken.

Frau journaled

Warum gerade der Winter einen Digital Detox braucht

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass das blaue Licht von Smartphones, Laptops und Fernsehern die Produktion des Schlafhormons Melatonin hemmt. Besonders im Winter, wenn das natürliche Tageslicht ohnehin knapp ist, gerät unser Biorhythmus noch stärker aus dem Gleichgewicht. Die Folge sind Schlafstörungen, Müdigkeit und Stimmungstiefs. 

Hinzu kommt, dass ständige Bildschirmnutzung das Stressniveau erhöhen kann, weil unser Gehirn dadurch kaum zur Ruhe kommt. UNIQA VitalCoach und Expertin für Gesundheitsförderung DGKP Eva Riebenbauer-Ott erklärt: „Eine dauerhaft hohe Bildschirmpräsenz wirkt direkt auf das vegetative Nervensystem: Der aktivierende Sympathikus bleibt im Spannungszustand, während der Parasympathikus – zuständig für Regeneration – kaum gegenregulieren kann. Die Folge ist eine Dysbalance der Hirnfrequenz, die zu innerer Unruhe, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Erschöpfung führen kann.“ In weiterer Folge auch Suchtkomponenten vorantreibt.

Warum die kalte Jahreszeit perfekt für eine Entgiftung sind

Der Winter bietet ideale Voraussetzungen für eine digitale Entgiftung: „Die kalte Jahreszeit ermöglicht auf natürliche Weise Entschleunigung.“, so Riebenbauer-Ott. Sie lädt dazu ein, das Tempo zu reduzieren und wieder achtsamer zu werden. Die längeren Dunkelphasen fördern die Melatoninproduktion, was uns beim Entspannen und besseren Schlafen hilft.

Das Smartphone spielt beim Digital Detox eine besondere Rolle. Das „Handyfasten“ unterstützt die Regulierung im Umgang mit digitalen Medien.  „Wiederholt angewendet, verbessert es das Nerven- und Hormonsystem sowie in weiterer Folge das allgemeine Wohlbefinden. “Bewusste digitale Pausen helfen laut Expertin, „den Geist zur Ruhe zu bringen, das Stresslevel zu senken und das Wohlbefinden nachhaltig zu stärken.“ 

7 Digital Detox Tipps gegen Bildschirmstress
  1. Entschleunigung durch Winterspaziergänge 
    Kälte, frische Luft und Tageslicht heben bereits nach 20 Minuten spürbar die Stimmung. Regelmäßiges Spazieren stärkt den Kreislauf, das Immunsystem und die Konzentration. Riebenbauer-Ott empfiehlt: „Spazieren ohne Kopfhörer oder Handy, um die Sinne zu schärfen. Das bewusste Wahrnehmen der Umgebung wirkt wie eine Mini-Meditation.“ 
  2. Kochen und gemeinsames Essen
    Kochen ist eine der einfachsten Möglichkeiten, den Tag analog zu gestalten. Schneiden, rühren, würzen fördern die Konzentration. Gemeinsame Mahlzeiten schaffen Raum für Gespräche und soziale Nähe, etwas, das in der digitalen Welt oft verloren geht.
  3. Basteln und Handarbeiten
    Mit den eigenen Händen zu arbeiten, wirkt meditativ. Kreative Tätigkeiten wie Stricken, Töpfern oder Holzarbeiten senken nachweislich Stresshormone. Riebenbauer-Ott führt aus: „Mit den Händen zu schaffen hilft dabei, den Fokus zu bündeln und die Dopamin-getriebene Reizflut digitaler Medien zu unterbrechen.“
  4. Saunagänge und Wellness-Rituale
    Sauna, heiße Bäder oder wärmende Fußbäder wirken wie ein Kurzurlaub und aktivieren den Parasympathikus, jenen Teil des vegetativen Nervensystems, der für Entspannung und Regeneration sorgt. Die abwechselnde moderate Hitze- und Kältereizung regen die Durchblutung an, stärkt das Herz-Kreislauf-System und reduziert die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol.
  5. Gesellschaftsspiele und analoge Abende
    Brett- oder Kartenspiele bringen Menschen zusammen. Gemeinsames Lachen, ein kleiner "Wettkampf" und soziale Interaktion fördern das Wohlgefühl, ganz ohne WLAN.
  6. Digitale Pause mit Journaling
    Wer Gedanken zu Papier bringt, schafft Abstand zu digitalen Reizen. Studien zeigen, dass regelmäßiges Journaling Stress reduziert und die Emotionsregulation verbessert. Schon wenige Minuten am Abend helfen, den Tag bewusst abzuschließen und den Fokus auf Positives zu lenken. Dankbarkeitsrituale bringen mehr Zufriedenheit und nachhaltig mehr Gesundheit!
  7. Licht und Natur in die Wohnung holen
    Kerzen, Salzlampen oder Pflanzen schaffen eine warme, beruhigende Atmosphäre. Das echte, sanfte Licht ersetzt kaltes Display-Leuchten und steigert das Wohlbefinden. Riebenbauer-Ott rät: „Vor allem im Winter sollte man die ‚blaue Lichtzeit‘ bewusst reduzieren und natürliche Lichtquellen nutzen. Tagsüber durch Auszeiten in der Natur und abends mit Kerzenmeditationen oder Feuerschalen im Freien einen Ausgleich schaffen.“


Mini Detox im Alltag

Digital Detox muss kein radikaler Verzicht sein. Kleine Routinen helfen, langfristig gesündere Gewohnheiten zu etablieren.

Ein bewusster Digital Detox unterstützt den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Menschen, die ihre Bildschirmzeit reduzierten, berichten von tieferem, erholsamem Schlaf und mehr mentaler Ausgeglichenheit. Studien belegen, dass regelmäßige digitale Pausen Stress senken, die Konzentration verbessern und das emotionale Gleichgewicht stärken.

Riebenbauer-Ott betont: „Schon kurze Pausen von digitalen Reizen bringen spürbare Entlastung. Der Verzicht auf Smartphone & Co. selbst nur für ein Wochenende oder gezielt für täglich definierte Zeiten kann Körper und Geist langfristig regenerieren.“

Für den Alltag empfiehlt sie einfache, umsetzbare Strategien:

  • Morgens offline starten: Die erste halbe Stunde des Tages ohne E-Mails oder soziale Medien.
  • Digitale Ruheräume schaffen: „Kreiere persönliche Tempel der Ruhe“, wie ein handyfreies Schlafzimmer
  • Monotasking statt Multitasking: Eine Aufgabe nach der anderen erledigen, um Fokus und Achtsamkeit zu fördern. Zum Beispiel schon beim morgendlichen Kaffeetrinken versuchen, sich auf den Moment konzentrieren, ohne Handy, ohne E-Mails.
  • Abends offline verbringen: Digitale Präsenz mindestens eine Stunde vor dem Schlafengehen beenden.

Gut zu wissen

„Wichtig ist, dass man Offline-Zeiten positiv belegt, als Zeit für sich selbst, nicht als Verzicht.“ - ME TIME im Offline-Modus

Wellness beginnt mit Abschalten

Offline zu gehen heißt, einen Schritt zurück zu sich selbst zu machen. Regelmäßige digitale Pausen ermöglichen dem Gehirn, von der ständigen Reizverarbeitung in einen Zustand echter Regeneration zu wechseln. In dieser Ruhephase normalisieren sich Herz- und Hirnfrequenz, Hormonhaushalt und Aufmerksamkeit - die Basis für Erholung und Kreativität.

Digital Detox bedeutet in einer Zeit, in der Dauererreichbarkeit oft mit Produktivität verwechselt wird, Achtsamkeit und bewusste Selbstregulation. Riebenbauer-Ott bringt es auf den Punkt: „Offline-Zeit ist immer eine Investition in die persönliche Lebensqualität.“ Entspannung, Inspiration und soziale Nähe entstehen meist dort, wo das WLAN Signal schwach oder im Offline-Modus verweilt.

Eva Riebenbauer-Ott © beigestellt
Eva Riebenbauer-Ott © beigestellt
Zur Person

Eva Riebenbauer-Ott ist Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester, Dipl. Gesundheitstrainerin & Yogalehrerin, Mikronährstoffcoach und UNIQA VitalCoach. In ihrem GesundheitsREICH in Friedberg/Stmk. bietet sie ihren Klient:innen, ressourcenorientierte und zielgerichtete individuelle Einzelarbeit und Retreats zur Gesundheitsförderung an. 

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