Tinnitus

Pfeifen, Rauschen oder Brummen, kontinuierlich oder unterbrochen, gleichbleibend intensiv oder lauter und leiser werdend – ein Tinnitus äußert sich bei jedem Patienten anders.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei einem Tinnitus?

Tinnitus ist eine akustische Wahrnehmung, die ohne entsprechenden Hörreiz von außen entsteht. Existiert eine körpereigene Schallquelle im Ohr oder in der Nähe des Ohres, spricht man von objektivem Tinnitus. Das kann beispielsweise eine Gefäßverengung sein. Beim viel häufigeren subjektiven Tinnitus hingegen sind die Ohrgeräusche nicht auf eine Schallquelle zurückführen. Er entwickelt sich meist durch eine fehlerhafte Informationsbildung in Folge von Schädigungen und Erkrankungen des Gehörs wie einem Hörsturz oder einer Trommelfellverletzung. Tinnitus kann jeden treffen, jedoch mit einer größeren Wahrscheinlichkeit ältere Menschen über 50 Jahren.

Das sollten Sie über die Behandlung von Tinnitus wissen

1. Beschwerden: Pfeifen, Rauschen oder Brummen, kontinuierlich oder unterbrochen, gleichbleibend intensiv oder lauter und leiser werdend – ein Tinnitus äußert sich bei jedem Patienten anders. Bitte geben Sie Ihrem Arzt Bescheid, wenn sich Ihre Beschwerden verändern oder verschlimmern, damit er die Behandlung entsprechen anpassen kann.

2. Behandlung: Je früher ein akuter Tinnitus behandelt wird, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Mittel der Wahl sind dabei synthetische Abkömmlinge des Hormons Kortisol, die so genannten Glukokortikoide. Bevor diese eingesetzt werden, sollte man jedoch zunächst eine mögliche Selbstheilung des Körpers abwarten, also ca. 24 bis 48 Stunden. Bitte nehmen Sie diese Medikamente konsequent nach Empfehlung Ihres Arztes ein. Wichtig ist zudem, die Ursachen der Ohrgeräusche optimal zu therapieren. Menschen, bei denen der Tinnitus mit Hörverlust einhergeht, können von Hörgeräten auch in Hinblick auf den Tinnitus profitieren, weil sie dann die Geräusche der Außenwelt deutlicher wahrnehmen. Dadurch kann der Tinnitus in den Hintergrund treten. Schließlich können auch Geräte zum „Masking“ des Tinnitus hilfreich sein, indem sie Töne produzieren, die das Hörgeräusch überdecken, ihrerseits jedoch als angenehm wahrgenommen werden. Methoden, deren Wirksamkeit gegen Tinnitus bisher noch in keiner Studie gezeigt werden konnten, sind Elektrostimulation, Akupunktur und spezielle Kräuterbehandlungen. 

3. Therapieziel: Akut aufgetretene Ohrgeräusche klingen bei der Mehrheit der Betroffenen wieder ab, können jedoch auch länger als drei Monate anhalten. Ein chronischer Tinnitus hingegen ist schwer zu heilen. Achten Sie darauf, dass Sie dem Tinnitus nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. Maßnahmen wie Tinnitus-Bewältigungstraining, Biofeedback und kognitive Verhaltenstherapie, bei denen der Umgang mit dem Tinnitus mit verschiedenen Methoden geschult wird, können dazu beitragen, die Geräusche weniger intensiv wahrzunehmen, sodass Sie weiterhin ein gutes, aktives Leben führen können. 

Das können Sie bei Tinnitus selbst tun

Hilfreich ist alles, was Stress abbaut und Ihr inneres Gleichgewicht stärkt, wie beispielsweise regelmäßige Bewegung. Sämtliche Maßnahmen, die den Muskel- und Skelettapparat fit halten, wirken stressregulierend und helfen daher auch bei Tinnitus. Achten Sie außerdem darauf, Faktoren, die das Gehör zusätzlich belasten oder nachhaltig schädigen können, gering zu halten. Das betrifft vor allem den Lärm.


© MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH 2021

Sie möchten immer gut informiert sein?

Am Ball bleiben ist das Um und Auf. Mit Ihrer Einwilligung erhalten Sie Informationen zu Produkten, Services und Aktionen rund um Gesundheit, Familie, Freizeit und Auto.

Kontakt

Reiseversicherung