Systemischer Lupus erythematodes (SLE)

Bei dieser Autoimmunerkrankung kommt es zu chronischen Entzündungen der Haut sowie an den Gelenken, dem Nervensystem und den inneren Organen.  

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stetoskop und Patientenakte

Was geschieht beim Systemischen Lupus erythematodes (SLE)?

Bei dieser Autoimmunerkrankung attackiert das Immunsystem körpereigenes Gewebe und es kommt zu chronischen Entzündungen der Haut sowie an den Gelenken, dem Nervensystem und den inneren Organen. Die Krankheit verläuft zumeist in Schüben über Jahre hinweg: Hohe Krankheitsaktivität wechselt mit Zeiten der Besserung. Den Namen bekam die Erkrankung aufgrund der typischen Hautveränderungen im Gesicht: Vernarbungen, Rötungen und Furchen sahen aus wie ein „Wolfsausschlag“ (lat. lupus: Wolf; griech. erythematosus: rot). Solche schweren Hautbeteiligungen treten allerdings heute aufgrund der viel besseren Behandlungsmöglichkeiten nicht mehr auf. Die Ursachen der Erkrankung sind nicht bekannt. Auch wenn ein systemischer Lupus erythematodes nicht heilbar ist, so ist die Erkrankung doch gut behandelbar. Ziel ist es, die Abwehrreaktion des Körpers zu beruhigen (Immunmodulation) oder zu unterdrücken (Immunsuppression), um die Entzündungen zu verringern. Im Gegensatz zu anderen rheumatischen Erkrankungen verursacht der SLE meist keine bleibenden Schädigungen der Gelenke.

Was Sie über die Behandlung von SLE wissen sollten

1. Symptome und Krankheitszeichen: Abgesehen vom typischen schmetterlingsförmigen, roten Ausschlag (Erythem) auf Nase und Wangen kann es bei SLE-Patienten u.a. zu Müdigkeit und allgemeinem Schwächegefühl, häufigen Gewichtsveränderungen in beide Richtungen, Fieber, Kopfweh, Haarverlust, Gelenksbeschwerden und Schwellungen an Händen, Füßen und Bauch kommen.
   
2. Behandlung: Entzündungshemmende Medikamente aus der Gruppe der NSAR, wie Ibuprofen lindern die Gelenksschmerzen und Glukokortikoide („Kortison“) unterdrücken die Immunreaktion. Mit dem Antimalariamittel Hydroxychloroquin können die Hauterscheinungen und Gelenksprobleme behandelt werden. Welche medikamentösen Maßnahmen zum Einsatz kommen, hängt von der Schwere der Erkrankung und den befallenen Organen ab. 

3. Begleiterkrankungen behandeln: Um Organschäden zu verhindern, müssen eventuell bestehende gefäßschädigende Erkrankungen wie zu hoher Blutdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen unbedingt behandelt werden.

4. Lebensstil: SLE-Patienten weisen ein erhöhtes Risiko für Atherosklerose  („Gefäßverkalkung“) auf. Nikotinkonsum muss daher vermieden werden. Bei längeren Autofahrten oder Flügen sollten SLE-Patienten an eine Thromboseprophylaxe denken. Hinweis: Da einige Medikamente (Antibiotika, einige Blutdruckmittel etc.) die SLE-Beschwerden verschlimmern können, sollten Sie jedes Medikament, das Sie einnehmen, mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Auch Sonnenlicht und UV-Licht können den Krankheitsverlauf verstärken. Daher sollten Betroffene direkte Sonneneinstrahlung (auch Solarium!) meiden und stets Sonnenschutzmittel verwenden.

5. Prognose: Patienten mit SLE haben heute dank der modernen Therapieoptionen zumeist eine annähernd normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Wichtig ist die konsequente, zumeist lebenslange Einnahme der verordneten Medikamente.


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