Psoriasis-Arthritis

Bei etwa jedem dritten Schuppenflechte-Patienten kommt es im Laufe der Erkrankung zu schmerzenden geschwollenen Gelenksentzündungen. 

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stethoskop und Patientenakte

Was geschieht bei einer Psoriasis-Arthritis?

Die Psoriasis ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung, die sich in erster Linie an der Haut manifestiert und hier zu rötlichen, mit silbrigglänzenden Schuppen bedeckten Plaques führt. Bis zu einem Drittel der Patienten entwickelt eine Gelenksentzündung – man spricht dann von Psoriasis-Arthritis. Manchmal treten die Gelenksbeschwerden bereits vor den Hautläsionen auf. Die genaue Ursache der Erkrankung ist nicht bekannt, es kommen jedoch genetische und immunologische Faktoren sowie äußerliche Einflüsse wie Infekte und Verletzungen in Betracht. Symptome der Psoriasis-Arthritis sind schmerzhaft geschwollene Finger und Zehen, Schmerzen an den Sehnenansätzen, vor allem im Bereich der Füße, sowie Schmerzen in den Kreuz-Darmbeingelenken. Diese Beschwerden können vor allem in der Früh zu eingeschränkter Beweglichkeit (Morgensteifigkeit) führen.

Was Sie über die Behandlung einer Psoriasis-Arthritis wissen sollten

1. Verlauf und Therapieziel: Die Krankheit zeigt einen chronisch-schubhaften Verlauf, d.h. Phasen der Verschlechterung wechseln sich mit Phasen der Verbesserung oder sogar Beschwerdefreiheit ab. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich, jedoch kann das Ausmaß der Beschwerden durch die richtige Therapie positiv beeinflusst werden. Wichtiges Ziel der Behandlung neben der Linderung von Schmerzen und Bewegungseinschränkung ist es, die als Folge der Erkrankung drohenden Gelenkszerstörungen so weit wie möglich zu verhindern. Spezialist für die Behandlung der Psoriasis-Arthritis ist der Facharzt für Rheumatologie.

2. Therapie: Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) können helfen, die Entzündung zu kontrollieren und den Schmerz zu lindern. Glukokortikoid-Injektionen in akut betroffenen Gelenke können zur raschen Bekämpfung von Entzündung und Schmerz eingesetzt werden. Wenn es nicht möglich ist, die Erkrankung mit diesen Methoden ausreichend zu kontrollieren und viele Gelenke entzündlich betroffen sind, müssen so genannte Basistherapeutika eingesetzt werden. Diese sollen das Fortschreiten der Entzündung und die damit verbundene permanente Schädigung der Gelenke bremsen. Es ist wichtig, diese Mittel konsequent entsprechend den Anweisungen des Arztes einzunehmen, da sie nur so ihre volle Wirkung entfalten können. Neuere Medikamente – so genannte Biologika – greifen direkt in die entzündlichen und immunologischen Prozesse der Erkrankung ein. Sie werden eingesetzt, wenn Basistherapeutika keinen ausreichenden Behandlungserfolg bringen. Ergänzend zur medikamentösen Therapie können physikalische und physiotherapeutische Methoden angewandt werden.

3. Verlauf und Prognose: Zwar kann die Psoriasis-Arthritis nicht geheilt werden, doch mit den modernen Therapieoptionen ist eine gute Kontrolle der Krankheitsaktivität möglich. Dadurch können Gelenksschäden vermieden werden. Die Lebensqualität wird so erhalten. Konsequente Therapie und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Facharzt für Rheumatologie zur Anpassung der Behandlung sind dafür erforderlich!

Das können Sie bei Psoriasis-Arthritis selbst tun

Falls Sie übergewichtig sind, kann eine Gewichtsreduktion das Ansprechen auf die medikamentöse Therapie verbessern und zu einer direkten Entlastung der Gelenke beitragen. Regelmäßiges körperliches Training stärkt die Muskulatur und fördert die Beweglichkeit. Gewichtsreduktion und Bewegung können außerdem das Risiko für häufige Begleiterkrankungen wie Diabetes senken und das Herz-Kreislaufsystem schützen.

Die Kombination der Hauterscheinungen bei Schuppenflechte mit Schmerzen in den Gelenken stellen für viele Betroffene eine immense seelische Belastung dar. Selbsthilfegruppen können in diesen Phasen einen wesentlichen Beitrag zu psychischer Stabilität und Lebensqualität leisten.

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