Mandelentzündung (Tonsillitis)

Hinter starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden kann eine Mandelentzündung stecken.

Junge Frau hält rechte Hand an den Hals

Was geschieht bei einer Mandelentzündung?

Eine Tonsillitis wird durch Viren oder Bakterien (meist Streptokokken) ausgelöst. Die zum Abwehrsystem des Körpers gehörigen Gaumenmandeln schwellen an, röten sich und verursachen starke Schluckbeschwerden. Oft sind auch eitrige Ablagerungen erkennbar. Hohes Fieber, Kopfschmerz, Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl können auftreten. Wichtig ist es, eine bakterielle Mandelentzündung von einer Tonsillitis durch die Infektion mit dem Eppstein-Barr Virus (Pfeiffer’sches Drüsenfieber, infektiöse Mononukleose, Kusskrankheit) zu unterscheiden, da diese eine andere Behandlung erfordert. Das Pfeiffer’sche Drüsenfieber tritt überwiegend bei Kindern und Jugendlichen auf.

Was Sie über die Behandlung einer Mandelentzündung wissen sollten

1. Medikamentöse Behandlung: In vielen Fällen heilt eine virale Tonsillitis auch ohne Behandlung ab. Bei Verdacht auf eine bakterielle Ursache können Antibiotika zum Einsatz kommen. Achten Sie jedenfalls darauf, diese Medikamente immer über den vollen vom Arzt empfohlenen Zeitraum einzunehmen und nicht abzusetzen, sobald es Ihnen besser geht. Dies könnte zu einem Rückfall führen! Schmerzen und Fieber können am besten mit fiebersenkenden Medikamenten behandelt werden. Nehmen Sie von diesen Mitteln nie mehr als die empfohlene Dosis ein, da es sonst zu zum Teil ernsthaften Nebenwirkungen kommen kann!

2. Ansteckung: Die Übertragung einer Mandelentzündung erfolgt via Tröpfcheninfektion. Sie sollten daher vor allem bei Verdacht auf eine bakterielle Ursache während der Erkrankung Menschenansammlungen (Schulen, öffentliche Verkehrsmittel, Büros) meiden. Fieber- und Beschwerdefreiheit können Ihnen helfen abzuschätzen, ab wann Sie nicht mehr ansteckend sind. Wenn Sie Antibiotika einnehmen, sind Sie meist schon ein bis zwei Tage nach Beginn der Einnahme nicht mehr ansteckend. Dennoch sollten Sie sich zumindest 10 bis 14 Tage körperlich schonen.

3. Operation: Wenn die Mandelentzündung sehr häufig auftritt und sehr stark ausgeprägt ist, kann eine Entfernung der Mandeln (in einer infektfreien Zeit) in Erwägung gezogen werden. Die Voraussetzung sind fünf oder mehr Entzündungen jährlich über einen Zeitraum von zwei Jahren bzw. sieben oder mehr Mandelentzündungen innerhalb eines Jahres.

4. Komplikationen: In seltenen (vor allem in unbehandelten) Fällen kann sich im Rahmen der Tonsillitis ein Abszess bilden, der mit starken Rachenschmerzen, Schluckbeschwerden, kloßiger Sprache und erneutem Fieberanstieg einhergeht. Dabei kann es auch schwerfallen, den Mund zu öffnen. Falls bei Ihnen solche Symptome auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an Ihren Arzt oder den hausärztlichen Notdienst (Notrufnummer 141)! Ohne antibiotische Behandlung kann eine bakterielle Angina zu einer Besiedelung der Herzklappen führen, was eine schwere Komplikation darstellt. Aus diesem Grund sind körperliche Schonung und die frühzeitige und vollständige Antibiotikaeinnahme besonders wichtig!

Was Sie bei einer Mandelentzündung selbst tun können

Unterstützen Sie Ihr Immunsystem bei der Bekämpfung der Infektion, indem Sie sich körperlich und geistig schonen. Versuchen Sie, viel zu trinken. Auch Hausmittel wie Gurgeln mit Salbei- oder Kamillentee bzw. Umschläge mit Topfen oder Heilerde können hilfreich sein.


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