Hepatitis C
Hepatitis C ist eine meldepflichtige, infektiöse Erkrankung der Leber. Das Hepatitis-C-Virus wird vor allem über das Blut infizierter Personen übertragen.

Was geschieht bei Hepatitis C?
Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch das gleichnamige Hepatitis-C-Virus (kurz: HCV) hervorgerufen wird. In 70–80% der Fälle (50% lt. S3-Leitlinien AWMF und ÖGGH) verläuft die Erkrankung chronisch. Durch die Entzündung kann es langfristig zum Absterben von Leberzellen mit bindegewebigem Umbau von Lebergewebe (Leberfibrose) und schließlich zur Leberzirrhose kommen.
Was Sie über Hepatitis C wissen sollten
1. Ansteckung: Das Hepatitis-C-Virus wird vor allem über das Blut infizierter Personen übertragen. Die darin enthaltenen Erreger können über Verletzungen der Haut oder der Schleimhäute in den Körper gelangen. Bitte informieren Sie gegebenenfalls Personen, die Sie angesteckt haben könnten, über Ihre Erkrankung. Im Gegensatz zur Hepatitis B ist es sehr unwahrscheinlich, sich durch andere Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch oder Speichel zu infizieren. Die Inkubationszeit (der Zeitraum zwischen Ansteckung und eventuellem Auftreten von Symptomen) beträgt zwischen einem und vier Monaten.
2. Verlauf und Beschwerden: Eine akute Hepatitis C kann vollständig und ohne bleibende Schäden ausheilen. Bei den meisten Betroffenen bleibt das Virus aber im Körper und führt zu einer chronischen Infektion. Die Erkrankung verläuft manchmal nahezu beschwerdefrei, manchmal kommt es zu Müdigkeit, Appetitlosigkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl mit Muskel- und Gelenksbeschwerden sowie Gewichtsverlust. Wird die Hepatitis nicht behandelt, besteht ein erhebliches Risiko, viele Jahre später an einer Leberzirrhose oder an Leberkrebs zu erkranken.
3. Behandlung und Prognose: Wenn die akute Hepatitis C frühzeitig behandelt wird – mit so genannten Interferonen, die die körpereigene Abwehr stimulieren –, heilt sie nahezu immer folgenlos aus. Wichtig ist, dass Sie sich an das Einnahmeschema der Medikamente halten und keinen Alkohol trinken, um Ihre Leber nicht zusätzlich zu belasten.
Haben Sie eine chronische Hepatitis C, stehen Ihre Heilungschancen dank neuer Wirkstoffe, welche die Vermehrung des Virus in Ihrem Körper verhindern, ebenfalls gut. Diese neuen Medikamente haben in Abhängigkeit vom Gentyp des Virus nach einer Therapiedauer von 3–12 Monaten Heilungsraten von bis zu 90%. Damit die Therapie erfolgreich ist, halten Sie sich bitte exakt an die ärztlichen Anweisungen und trinken Sie keinen Alkohol. Durch Kombination der neuen Substanzen wird es bald möglich sein, eine chronische Hepatitis C ohne Interferon zu behandeln, was auch bei bereits bestehender Leberzirrhose verbesserte Heilungschancen bringt.
Das können Sie bei Hepatitis C selbst tun
Ernähren Sie sich gesund, machen Sie ausreichend Bewegung und reduzieren Sie gegebenenfalls Übergewicht. Übergewicht wirkt sich negativ auf den Krankheitsverlauf aus. Vermeiden Sie Alkohol, lassen Sie sich gegen Hepatitis A und B impfen und konsultieren Sie Ihren Arzt vor der Einnahme von rezeptfreien Arzneimitteln.
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