Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)

Durch die Erkrankung verändert sich die Schleimhaut des Dünndarms, was zur Beeinträchtigung der Aufnahme vieler Nährstoffe führt.

Arzt-Patienten-Gespräch, im Vordergrund Stetoskop und Patientenakte

Was geschieht bei einer Zöliakie?

Bei der Zöliakie entsteht bei Personen, die eine angeborene Veranlagung dazu mitbringen, durch den Genuss glutenhaltiger Speisen eine chronische Erkrankung der Dünndarm-Schleimhaut. Gluten ist ein Klebereiweiß, dass in vielen heimischen Getreidesorten vorkommt, wie beispielsweise in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer und auch deren Abkömmlingen und Kreuzungen, wie etwa Triticale, Dinkel, Grünkern, Kamut, Einkor oder Emmer.

Was Sie über die Behandlung einer Glutenunverträglichkeit wissen sollten

1. Beschwerden: Durch die Erkrankung verändert sich die Schleimhaut des Dünndarms, was zur Beeinträchtigung der Aufnahme vieler Nährstoffe und damit zu Mangelerscheinungen führt. Die Symptome einer Zöliakie sind vielfältig und reichen von Krankheitsgefühl und Müdigkeit über Blähungen, abnorme Stühle und Bauchbeschwerden bis hin zu Muskel- und Gelenksschmerzen, Erbrechen, Anämie (Blutarmut), Gewichtsverlust und juckenden Bläschen auf der Haut („Dermatitis herpetiformis Duhring“). Zumeist beginnt die Erkrankung am Übergang zwischen erstem und zweitem Lebensjahr (mit dem Umstieg von Milch- auf Getreidebrei-Nahrung). Zöliakie kann in jedem Lebensalter auftreten und verursacht bei manchen Erwachsenen wenig bis gar keine Beschwerden.

2. Behandlung der Grunderkrankung: Die einzige wirksame Behandlung der Zöliakie ist eine glutenfreie Ernährung. Damit kann der Betroffene nicht nur beschwerdefrei werden, sondern tatsächlich gesund, da die Dünndarmschleimhaut schon nach wenigen Tagen glutenfreier Ernährung beginnt, sich zu regenerieren und schließlich wieder ganz normal funktioniert. Allerdings sollte die Diagnose abgesichert sein, bevor mit einer glutenfreien Ernährung begonnen wird. Diese muss dann aber lebenslang konsequent eingehalten werden. Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile unzählige glutenfreie Lebensmittel gibt. Es braucht lediglich eine gewisse Zeit, um sich entsprechend umzustellen. 

3. Therapiekontrolle: Ganz wichtig ist, dass Patienten mit einer gesicherten Zöliakie auch dann eine glutenfreie Ernährung einhalten, wenn sie auch bei anderer Ernährung beschwerdefrei sind. Es kommt nämlich auch bei diesen Patienten durch glutenhaltige Ernährung zu Schäden der Dünndarm-Schleimhaut, die umso schwerer zu behandeln sind, je länger sie bestehen.

4. Therapieziel: Das Therapieziel ist ganz klar vollständige Gesundheit, die durch konsequente glutenfreie Ernährung möglich ist.

5. Prognose: Bei Einhaltung einer glutenfreien Ernährung ist die Prognose zu 100% gut.


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