Eisenmangel

Bei Eisenmangel kann es zu chronischer Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche kommen.

Junge Frau sitzt am Tisch mit den Händen an den Schläfen, die Augen sind geschlossen

Was geschieht bei Eisenmangel?

Bei Eisenmangel liegt die Eisenmenge im Blut unter dem Normalwert. Dieser beträgt bei Männern etwa 4 Gramm Eisen-Gesamtgehalt, bei Frauen ca. 2,5 bis 3 Gramm. Eisen ist ein wesentlicher Baustein für die Bildung des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin und in dieser Form am Sauerstofftransport beteiligt. Auch bei der Blutbildung selbst spielt es eine wichtige Rolle. Eisenmangel ist daher die häufigste Ursache von „Blutarmut“, im Fachjargon „Anämie“ genannt. Dabei wird nicht genügend Sauerstoff im Blut transportiert, es kann zu chronischer Müdigkeit und körperlicher Schwäche sowie Symptomen wie Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche kommen. Der Eisenmangel selbst kann sich zudem in Haarausfall, Mundecken und brüchigen Nägeln äußern.

Was Sie über die Behandlung wissen sollten

1. Ursache ermitteln: Erster Schritt ist es, die Ursache des Eisenmangels zu erkennen und zu behandeln. Mögliche Ursachen sind eine verminderte Zufuhr (vegetarische Ernährung, Fehl- oder Mangelernährung), verminderte Aufnahme im Dünndarm (strenge Diät, Zöliakie, chronischer Durchfall, Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür), erhöhte Eisenverluste durch Blutverlust (Menstruation, Magengeschwür, Dickdarmpolyp etc.) oder erhöhter Bedarf.

2. Erhöhter Eisenbedarf: Während des Wachstums, der Schwangerschaft und der Stillzeit sowie bei Personen, die viel Sport treiben, besteht ein erhöhter Eisenbedarf. Auch nach einer längeren Erkrankung könne die Nährstoffreserven des Körpers aufgebraucht sein. In diesen Fällen muss daher besonders viel Eisen über die Nahrung zugeführt werden.

3. Medikamente: Die medikamentöse Therapie des Eisenmangels erfolgt meist mittels eisenhaltiger Tabletten oder Dragees. Diese müssen zumeist über etwa drei bis sechs Monate eingenommen werden, damit sich die Eisenspeicher im Körper wieder auffüllen. Wird die orale Therapie nicht vertragen oder bringt sie nicht den gewünschten Erfolg, kann Eisen auch über Infusionen in die Vene zugeführt werden.

4. Ernährungsempfehlung: Der menschliche Körper kann Eisen nicht selbst bilden. Daher muss dieses essenzielle Spurenelement über die Nahrung zugeführt werden. Damit kann einem Eisenmangel vorgebeugt und auch die Behandlung von Eisenmangel unterstützt werden. Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind: Fleisch (v.a. rotes Fleisch), Hülsenfrüchte und Getreideprodukte aus Vollkornmehl. Vitamin-C-reiche Lebensmittel erleichtern die Eisenaufnahme. Kaffee und schwarzer Tee hemmen hingegen die Aufnahme von Eisen.

5. Prognose: Eisenmangel ist meist gut behandelbar. Sobald der Eisenwert wieder im Normalbereich liegt, sollten die Symptome verschwinden. Um zu ermitteln, ob der Eisenmangel behoben wurde, muss nach einer gewissen Zeit eine erneute Blutuntersuchung durchgeführt werden.

Ein Eisenmangel zeigt sich im Blutbild über folgende Laborwerte: Hämoglobin (Wert sollte bei Frauen bei 12,0 g/dl liegen, bei Männern bei 13,0 g/dl), Ferritin (= Speichereisen; bei unter 30 μg/l liegt ein Eisenmangel vor) sowie Transferrin (= Transporteisen; Normalwert liegt zwischen 2,1 und 3,4 g/l; bei Eisenmangel steigt dieser Wert an).


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