Schlafstörungen: Gesunder Schlaf ist lebenswichtig

Der Mensch braucht regelmäßig ausreichend Schlaf, um sich am nächsten Morgen körperlich und geistig frisch zu fühlen und Erlebnisse des Tages verarbeiten zu können. Eine durchwachte Nacht bringt am Folgetag noch keine schwerwiegenden gesundheitlichen Probleme mit sich.

Rund ein Viertel aller Österreicher leidet an Schlafstörungen, die Körper und Psyche nicht nur unmittelbar beeinflussen, sondern auch Langzeitfolgen haben: Bei chronischen Schlafstörungen wird unter anderem die Produktion von Hormonen gehemmt, die wichtige Rollen in der Regulation von Stoffwechsel und Immunsystem spielen. Dadurch haben Menschen mit chronischen Schlafstörungen ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht. 

Qualität vor Quantität

Wie viel Schlaf ein Mensch benötigt ist individuell und ändert sich auch mit dem Lebensalter. Der Schlaf eines Neugeborenen unterscheidet sich vom dem eines Kleinkindes, so wie sich auch im Alter die Schlafdauer gegenüber jüngeren Jahren verkürzen kann. Generell ist jedoch erwiesen, dass nicht die Gesamtdauer des Schlafes, sondern die Qualität und insbesondere die des Tiefschlafes für den Erholungswert verantwortlich ist. Der Tiefschlaf entspricht somit der Erholungsphase.

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Vielseitige Ursachen

Schlafstörungen können vielseitige Ursachen haben und sich auch unterschiedlich zeigen. Häufig sind es bestimmte Lebensumstände, Sorgen und psychischer Stress, die ein ruhiges Ein-oder Durchschlafen verhindern oder sogar Albträume hervorrufen.

Schlafstörungen können aber auch organische Ursachen haben und vom Körper ausgehen. Zum Beispiel können Schlafstörungen durch Schmerzen, hormonelle Veränderungen (Schilddrüsenüberfunktion), Herzrhythmusstörungen, Schnarchen, ein Schlafapnoesyndrom und vieles mehr verursacht werden.

Wann zum Arzt?

Bis zu einem gewissen Grad ist schlecht zu schlafen normal und kein Grund zur Sorge, wenn es hin und wieder vorkommt. Wenn Sie jedoch über einen längeren Zeitraum schlecht schlafen, tagsüber müde sind und Ihr Wohlbefinden und Ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Erster Ansprechpartner kann der Hausarzt sein, der gegebenenfalls Fachärzte oder Mediziner mit Spezialisierung auf Schlafmedizin miteinbezieht.

Um die Schlafstörung genau diagnostizieren und behandeln zu können, kann eine Untersuchung im Schlaflabor erforderlich sein. Je nach Befund kann so die richtige Behandlungsform – von einfachen Verhaltensmaßregeln über medikamentöse Behandlung bis hin zu speziellen Therapieformen – gefunden werden.

Schlaf-Tipps für Aufgeweckte

UNIQA Vitalexperte Dr. Bardia Monshi verrät aus der Praxis:
„Viele meiner Klienten beruhigt es zu wissen, dass der erholsamste Schlaf in den ersten drei bis vier Stunden stattfindet. Wenn man danach aufwacht, hat man den wichtigsten Schlaf bereits hinter sich. Auch ist gut zu wissen, dass auch Dösen erholsam ist, wenn man nicht versucht sich selbst in den Schlaf zu zwingen.“ Außerdem, so Monshi, ist das Erlernen von Entspannungs- und oder Meditationsmethoden nachweislich hilfreich, um den Tiefschlaf zu befördern.

Was noch helfen kann

  • Die meisten Menschen benötigen für ihre Erholung sieben bis neun Stunden Schlaf. Achten Sie auf ihre persönlich ideale Schlafmenge.
  • Halten Sie regelmäßige Schlafzeiten ein, damit Ihr Biorhythmus sich darauf einstellen kann.
  • Sorgen Sie für angenehme Schlafbedingungen: Kühle Zimmertemperatur (17°C–19°C), frische Luft, Licht- und Schalldämpfung, keine sichtbaren Stressoren, keine grell leuchtende Uhr.
  • Achten Sie auf die Ernährung. Es gibt Hinweise darauf, dass sich eine gesunde Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen aus Gemüse, Obst und Vollkornprodukten positiv auf die Schlafqualität auswirkt, während fett- und zuckerreiche Mahlzeiten das Gegenteil bewirken können.
  • Verzichten Sie auf Koffein am Abend, also kein Kaffee, Schwarztee oder andere Getränke, die Koffein enthalten.
  • Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
  • Gestalten Sie den Abend entspannend. Wenn möglich nehmen Sie keine sozialen Spannungen und/oder Arbeit mit ins Bett.
  • Gönnen Sie auch Ihrem Handy eine Pause und schalten Sie es aus, bevor Sie schlafen gehen. Idealerweise liegt kein Arbeitsgerät in der Nähe Ihres Schlafplatzes, damit Sie nicht ständig daran erinnert werden.
  • Powernaps sind sehr gesund, sollten aber 20 Minuten nicht überschreiten, um Benommenheitsgefühle zu vermeiden und den Nachtschlaf nicht zu stark zu beeinflussen.
  • „Licht tanken“: Bewegung bei Tageslicht fördert die Speicherung des Schlafhormons untertags.
  • Bildschirmlicht (Blaulicht) verringert die Konzentration des Schlafhormons Melatonin. Wenn Sie nur mit TV einschlafen können, drehen Sie rechtzeitig ab oder programmieren Sie das Gerät so, dass es sich abschaltet.
  • Sparen Sie nicht bei Bett und Matratze.
  • Üben Sie sich in Entspannungstechniken oder hören Sie sich solche an. Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung oder Yoga helfen dem Sandmännchen gut auf die Sprünge.
  • Leichte Schlafstörungen lassen sich mit pflanzlichen Arzneimitteln oft gut behandeln. Schlaffördernde Heilmittel sind Baldrianwurzel, Melissenblatt, Hopfenzapfen, Lavendel- oder Orangenblüte.


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