Eisschwimmen: Gesunder Kältekick?

Fördert eine kalte Dusche oder – für Mutige – im Eiswasser schwimmen die Gesundheit? Wir haben Tipps für das Winterbaden und der Förderung des Immunsystems.

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Im wunderschönen Wörthersee schwimmen, eine angenehme Vorstellung. Die frische der Natur, Sonnenstrahlen – und vier Grad kaltes Wasser. Moment! Was? Nur vier Grad? Wer tut sich so etwas freiwillig an? Die erfahrene Winterschwimmerin Ingrid Bein aus Velden zum Beispiel. Sie geht fast jeden Tag um 8 Uhr Früh in den kalten See, bevor sie zu arbeiten beginnt. Warum sie das macht? Sie fühlt sich danach frisch und munter und laut Eigenaussage tue es ihrem Körper gut. Unser einer kennt dieses Gefühl vielleicht aus der Sauna, nachdem man sich im Eiswasserbad abkühlt. Auch in der Alten Donau in Wien suchen Menschen im Winter den Kältekick.

Tatsächlich gibt es Berichte über die Kältetherapie schon aus dem alten Griechenland. Ein gewisser Herr Kneipp machte sie dann im deutschsprachigen Raum im 19. Jahrhundert populär. Leistungssportler schwören auf die schnellere Regenerationszeit ihrer Muskeln im Eiswasser.

Aber was steckt hinter dem angeblichen Heilsbringer?

Niederländische Forscher haben es mit 3.000 Probandinnen und Probanden untersucht. Die eine Gruppe hat sich täglich kurze Zeit mit kaltem Wasser, die andere Gruppe nur mit warmem Wasser geduscht. Das Ergebnis der Studie: Die „Kaltduscher“ meldeten sich um ein Drittel seltener krank.

Weniger krank wird auch der heimische Extremsportler Josef Köberl. Er durchschwamm in 14 Stunden den ca. 17 Grad kühlen Ärmelkanal von England nach Frankreich, meisterte erfolgreich 1.609 Meter im unter 5 Grad kalten Grundlsee und hält seit September 2020 einen Weltrekord: Er verbrachte 2 Stunden, 30 Minuten und 57 Sekunden in einer eigenes angefertigten Glaskabine voll mit Eiswürfel, die ihm bis zum Hals reichten. Er selbst trug dabei lediglich eine Badehose.

Kann jeder eisschwimmen?

Köberl zumindest ist der Meinung, dass jeder „eisschwimmen“ kann. So geht er mit seinem Verein „Ice Swimming Association“ sonntags in die Alte Donau. Jeder kann vorbeikommen.

Tipps für „das erste Mal“ gibt er auch: Langsam Schritt für Schritt ins Wasser gehen und dabei in den Bauch atmen. Wenn die Atmung gefühlt zu stark in die Brust geht, dann wieder einen Schritt zurück.

Wichtig dabei ist, dass man gesund ist, Bluthochdruck oder Herzprobleme schließen das Schwimmen im eisigen Wasser nämlich aus! Es ist eine mentale und physische Herausforderung, bei der man die Komfortzone verlässt. Das positive Gefühl danach (mit heißem Tee in der Hand und warmer Kleidung) etwas zuvor Unvorstellbares erfolgreich gemacht zu haben, ist die Belohnung.

Hier gibt es Tipps zum Winterschwimmen von „Eismeister“ Josef Köberl persönlich:

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Langsames Herantasten an die Kälte

Muss man für eine angekurbelte Durchblutung aber gleich bei Eiseskälte in den teilweise zugefrorenen See springen, im Winter in die Alte Donau gehen oder eine Minute lang täglich kalt duschen?

Nein, man kann sich langsam herantasten, indem man entweder in der eigenen Badewanne eine Kneipptour mit kaltem Leitungswasser startet, oder beim sogenannten Armbad die Unterarme im Waschbecken für 30 Sekunden in kaltes Wasser legt. Dabei einfach ruhig weiteratmen und danach etwas Warmes anziehen.

Um die Gesundheit nicht zu gefährden, sollte der eisige Kick nur wenige Sekunden oder Minuten dauern. Generell ist es wichtig, dass man sich nach der Kältetherapie seines Vertrauens schnell wieder aufwärmen kann. Warmer Tee aus der Thermoskanne kann hier helfen.

Wichtig!

Betreiben Sie Eisbäder nie alleine, um im Zweifelsfall rasche Hilfe zu bekommen. Menschen mit gesundheitlichen Problemen, wie etwa mit Kreislaufschwächen, sollten Winterschwimmen besser auslassen oder sich vorab einem medizinischen Check durch einen Arzt bzw. eine Ärztin unterziehen.

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