Der Alltag eines Corona-Testers 

COVID-19-Tests sind ein wichtiger Bestandteil bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie. Wir  blicken hinter die Kulissen und haben einen Corona-Tester der UNIQA "stay positive - test negative" Pop-up Teststraße am Wiener Donaukanal getroffen. Wir haben ihn einen Tag lang begleitet und mit ihm über die Herausforderungen des Jobs gesprochen. Profi-Tipp für angenehmeres Testen inklusive!  

Corona-Tester zieht Handschuhe an
(c) Alexander Tuma

Nach 197 Tagen des Lockdowns darf die Gastronomie in Österreich seit 19.5.2021 ihre Gastgärten und Türen wieder öffnen. Die Sicherheitsvorkehrungen dafür schreiben einen negativen Eintrittstest (sollte man nicht bereits geimpft oder genesen sein) für die Nutzung der Gastronomie vor. 
UNIQA unterstützt einen beliebten Freizeittreffpunkt in unmittelbarer Umgebung des UNIQA Towers mit einer 
Pop-up Teststraße am Wiener Donaukanal - ganz nach dem Motto „stay positive – test negative“.

Wir haben einen der Tester vor Ort getroffen und haben ein paar Fragen mitgebracht. Wer darf überhaupt Tester werden? Wie sieht ein Tagesablauf aus und welchen Profi-Tipp hat er für uns für ein angenehmes Testerlebnis?

Corona-Tester mit Schutzkleidung
Corona-Tester Lucas lässt uns hinter die Kulissen blicken

Wie heißt du und welche Ausbildung hast du?     

Ich heiße Lucas, bin Medizinstudent, 22 Jahre alt und wohne in Wien. Seit November 2020 mache ich Abstriche für COVID-19 Antigen-Schnelltests. 

Warum wolltest du Corona-Tester werden?  

Ich bin durch einen Freund auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht worden, ein Corona-Tester zu werden. Das Ambulatorium Döbling war auf der Suche nach qualifiziertem Personal, das die Tests abnehmen kann und ich habe mich daraufhin beworben. Zu Beginn sollte ich nur aushelfen, doch jetzt arbeite ich sehr regelmäßig neben meinem Studium als Tester. 

Ich sehe es nicht nur als Studentenjob, mir ist es wichtig, eine gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Als Medizinstudent bin ich qualifiziert Tests durchzuführen, die ein wichtiges Standbein bei der Bekämpfung der Pandemie sind. Zusätzlich ist es für mich eine tolle Gelegenheit den ersten Patientenkontakt zu üben. Ich kann mich auf jeden Menschen neu einstellen und je nach Persönlichkeit unterschiedlich behandeln. Das ist für mich ein wesentlicher Aspekt als Arzt. 

Benötigt man für COVID-19 Antigen-Schnelltests eine Zusatzausbildung? Wenn ja, wie sieht die aus?  

Eine Zusatzausbildung für das Testen habe ich nicht absolviert, allerdings darf nur medizinisches Personal die Tests durchführen. Das sind Sanitäterinnen, Krankenpfleger, natürlich Ärztinnen und Ärzte aber auch Medizinstudentinnen und -studenten.

Es gab allerdings eine Schulung zu den medizinischen Details und wie die Tests durchzuführen sind. Auf welche Höhe und bei welcher Nasenmuschel wird getestet, solche Dinge. Dann ging es sehr schnell in die Praxis. Wir haben die ersten Tests aneinander geübt. Erfahrene Testerinnen und Tester haben uns hier wertvolle Tipps mitgegeben. Man entwickelt dabei sehr schnell eine Routine und hat eine steile Lernkurve. Ich habe den Test auch an mir selbst geübt, um eine Technik zu finden, die für die Test-Kundinnen und -Kunden möglichst angenehm ist. Das ist mir sehr wichtig.  

Wie ist der Tagesablauf an einem Test-Tag? Was ist dabei besonders wichtig und welche Herausforderungen bringt der Job mit sich?  

Die Dienste sind sehr unterschiedlich. Das geht von zwei Stunden bis acht Stunden. Hier arbeiten wir im Team zu zwei oder drei Personen. Die erste Person testet, die zweite Person wertet aus. Manchmal ist noch eine dritte Person dabei, die für den Befund zuständig ist. 

Der Aufbau und die Abstimmung im Team ist für einen guten Tagesablauf sehr entscheidend. Die Teams werden je nach Dienstplan neu zusammengewürfelt. Das heißt wir müssen uns vor dem Testtag genau abstimmen, wie der Ablauf zwischen uns am besten funktionieren kann. So können wir einen reibungslosen Ablauf garantieren. 

Herausfordernd ist mit Sicherheit auch, dass die Testungen sehr exakt ablaufen müssen. Nicht nur bei der Probeentnahme, auch davor und danach. Jede Person, die getestet wird, bekommt eine anonyme Nummer und alle Testkomponenten werden damit beschriftet. Mit genauem Arbeiten können wir auch garantieren, dass wir bei einem positiven Testergebnis die Person lückenlos rückverfolgen und kontaktieren können. 

Größere Probleme oder Schwierigkeiten beim Testen selbst gibt es aber nicht. Die Leute kommen freiwillig zu uns und die Akzeptanz steigt. Am Anfang gab es noch mehr Ablehnung des tiefen Nasenabstrichs, weil er neu war. Es gibt glücklicherweise bereits viel gutes Testpersonal, das die Erfahrung für die Leute so angenehm wie möglich macht.  

Corona-Tester haben hohe Sicherheitsvorkehrungen


Welche Sicherheitsvorkehrungen werden getroffen?  Und wie anstrengend ist es, in dem Anzug, Schutzbrille, Maske zu arbeiten? Wie lange braucht man insgesamt, um sich anzuziehen? 

Wir können inzwischen ohne komplette Vermummung arbeiten. Unsere Schutzkleidung ist trotzdem sehr umfangreich mit Schürze, Handschuhen, die FFP2-Maske und einer Schutzbrille. Jetzt im Winter war es vollkommen in Ordnung, mit voller Montur zu arbeiten, im Sommer wird es sicher anstrengender, wenn die Temperaturen steigen. Dann müssen wir noch besser aufeinander schauen, dass genügend Pausen möglich sind. 

Das Anziehen ist nicht sehr kompliziert und geht schnell - außer das erste Mal, da war es schwieriger, die Schürze hinter dem Rücken richtig zu binden. Die beste Technik zum schnellen Anziehen der Handschuhe entwickelt man auch erst mit der Zeit.  

Insgesamt sind die Sicherheitsvorkehrungen für die Testerinnen und Tester, aber auch für die Leute, die zum Testen kommen, sehr hoch. Die FFP2-Maske haben wir den ganzen Tag auf, die Schürze ebenfalls, wenn wir nicht gerade Pause machen. Die Handschuhe werden bei jedem Patienten gewechselt und vor jeder Testentnahme desinfizieren wir zusätzlich die Hände. So kann vermieden werden, dass ein kleiner Riss in einem Handschuh, den man noch nicht bemerkt hat, nicht steril ist.  Wir desinfizieren auch regelmäßig die Oberflächen und Tische, und den Leuten, die zum Testen kommen, steht immer ein Hand-Desinfektionsmittel bereit. 

Ich persönlich bin außerdem bereits geimpft. Als medizinisches Fachpersonal haben wir sehr bald die Möglichkeit zu einer Impfung bekommen, die ich genutzt habe. Das ist natürlich ein beruhigendes Gefühl. Zusätzlich testen wir uns vor jedem Dienst gegenseitig, um ganz sicher zu sein. 

Wie viele Tests hast du schon durchgeführt – kann man das überhaupt abschätzen? Wie viele Tests sind das pro Tag?  

Ich habe bis jetzt ca. 1.500 Tests durchgeführt. Pro Schicht kann die Anzahl variieren. Wenn man ein gut eingespieltes Team von drei Personen ist, können es bis zu 40 Tests in der Stunde sein.  

Wir nehmen uns dabei aber immer Zeit für die Menschen und sind für Fragen da. Einige wollen den Test schnell abwickeln, es sind aber auch sehr viele Leute interessiert am Ablauf. Wenn es die Zeit zulässt, klären wir gerne über verschiedene Dinge auf

Vor allem zu Beginn gab es Leute, die bei der Testabnahme zuschauen wollten und viele Fragen gestellt haben. Mit mehr Informationen kann eine Furcht vor einem Test gleich von Beginn an gut abgebaut werden, weil man mehr Hintergrundinformationen hat. Deswegen sind wir immer bemüht, alles zu beantworten. 

Auch bei Kindern ist es ganz wichtig, sie in die Geschehnisse mit einzubeziehen. Viele sind sehr neugierig und wollen alles genau wissen. Manche kennen nur die Nasenbohrertests aus der Schule, andere wollen einfach nur bei den Eltern oder Großeltern zuschauen, wie das abläuft.  Zusätzlich hilft ein kurzes Gespräch, um die Leute etwas abzulenken. Leichte Nervosität vor dem Test kann so schnell überwunden werden - und Angst muss man vor mir wirklich nicht haben! 

Zum Schluss die wichtigste Frage: Gibt es einen Profi-Tipp, mit dem der Abstrich am wenigsten unangenehm ist?   

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am angenehmsten ist, wenn man während dem Einführen des Testsstäbchens tief durch die Nase einatmet. Mein Gefühl ist, dass die Nasenmuschel sich dabei etwas mehr öffnet und dadurch der Abstrich leichter entnommen werden kann. Dann entspannt wieder ausatmen. Das habe ich auch bei mir selbst ausprobiert und es funktioniert sehr gut. Manche Leute singen auch. 

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!


Tipp

Lucas und viele weitere Testerinnen und Tester sind die nächsten Tage am Wiener Donaukanal in der UNIQA Pop-Up Teststraße im Glashaus anzutreffen. Für eine Testung ist keine Voranmeldung notwendig. Einfach vorbeikommen, direkt anmelden und gratis testen. 

Die Ergebnisse werden via SMS oder E-Mail persönlich zugestellt. Die negativen Testergebnisse werden in den Lokalen als offizielle Eintrittstests akzeptiert und sind 48 Stunden lang gültig. 

Öffnungszeiten der Pop-up Teststraße (19.05. - 30.05.21)

  • Mo: 12:00–20:00 Uhr 
  • Di - Do: 16:00–20:00 Uhr 
  • Fr: 14:00–21:00 Uhr 
  • Sa - So: 12:00–21:00 Uhr 


Stay positive - test negative!


Einige Eindrücke der Teststraße vor Ort:

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