Fit mit Honig, Knoblauch & Co. 
Hausmittel für unser Immunsystem

Halskratzen, Schnupfen, Husten: Garstige Verkühlungen sind nicht nur im Winter an der Tagesordnung. Doch gegen Viren und Bakterien ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraut gewachsen. Im Apothekenschrank der Natur finden sich zahlreiche ganz alltägliche Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse oder Kräuter, die das Immunsystem stärken können.

Honig, Ingwer und Zitrone. Hausmittel für das Immunsystem
(c) Melina Kutelas

So sieht es auch Autor Philipp Dettmer, der in seinem Buch über das Wunderwerk Immunsystem schreibt: „Derzeit gibt es jedenfalls keine einzige wissenschaftlich belegte Methode, um das Immunsystem mit irgendwelchen frei erhältlichen Produkten positiv zu beeinflussen. (…) Das Allerbeste, was du tun kannst, um das Immunsystem gesund zu erhalten, ist eine Ernährung mit sämtlichen Vitaminen und Nährstoffen, die der Körper braucht.“ (Und ausreichend Schlaf natürlich.)  

Sekundäre Pflanzenstoffe

Doch welche Pflanzen sind es, die das menschliche Immunsystem tatsächlich unterstützen? Grob gesagt jene, die eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen enthalten. Das sind Stoffe, mit denen die Pflanzen selbst z.B. Schädlinge abwehren und die antibakteriell oder antiviral wirken. Genau diese Wirkung kommt über den „Umweg“ der Nahrung auch uns Menschen zugute. Der Vorteil: Nährstoffe, die wir in ihrer natürlichen Form in Lebensmitteln zu uns nehmen, werden vom Körper besser aufgenommen als alle, die wir in isolierter Form (z.B. in Nahrungsergänzungsmitteln) zuführen.

Gleich reinhören!

Im UNIQA Podcast sprechen wir gemeinsam mit Expert:innen über Themen für ein besseres Leben. Tipps für die Erkältungszeit liefert auch die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM). Dr. Sonja Laciny verrät uns in dieser Folge außerdem, wie man einen „warmen Körper“ in der kalten Jahreszeit bewahrt.

Immunbooster aus Feld und Garten

  • Knoblauch: Ist dank des Allicins (das auch in Zwiebeln oder Lauch zu finden ist) ein wahrer Superheld in puncto Gesundheitsvorsorge. Allicin besitzt entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften und kann die Aktivität von Abwehrzellen des Immunsystems erhöhen. Außerdem enthält Knoblauch hohe Mengen an Selen und Vitamin C, ebenfalls essenziell fürs Immunsystem. 
  • Petersilie: Wer glaubt, nur Zitronen seien Vitamin C-Lieferanten, irrt. 100g Petersilie enthalten 140mg des Vitamins. Zugegeben, kaum jemand isst 100g auf einen Sitz, aber regelmäßig gehackte Petersilie auf Kartoffeln, Salat oder das Käsebrot zu streuen, ist schon mal ein guter Anfang. 
  • Paprika: Auch Paprika ist ein großartiger Lieferant von Vitamin C. Schon 25 Gramm roter Paprika decken den Tagesbedarf dieses Vitamins. Zusätzlich ist das Gemüse reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium und Zink
  • Honig: Dass Honig bei einer Vielzahl von Beschwerden (von Halsweh bis Schlaflosigkeit) hilft, ist allgemein bekannt. Zusätzlich wirkt er entzündungshemmend und antibakteriell. Aber Achtung: Die wertvollen Inhaltsstoffe sind nicht hitzebeständig. Ein Honigbrot ist daher sinnvoller als Kuchen, der mit Honig gebacken wird. Wer seinen Tee mit Honig süßt, sollte ihn davor zumindest ein wenig abkühlen lassen
  • Ingwer: Diese (nicht mehr ganz so) exotische Wurzel, die die Traditionelle Chinesische und die Ayurvedische Medizin schon seit Jahrhunderten einsetzen, wird auch hierzulande immer beliebter – und das ist gut so. Die Knolle wirkt antiviral, entzündungshemmend und aktiviert die Darmtätigkeit.

Gute Bakterien für den Darm

Die meisten Abwehrzellen, nämlich rund 70 Prozent, finden sich in der Darmschleimhaut. Ist diese gesund – das heißt: ist ihre Besiedelung mit Bakterien intaktist auch das Immunsystem fit. Ganz besonders gut für die Darmflora sind Milchsäurebakterien. Von ihnen existieren hunderte verschiedene Arten – in hoher Dichte findet man sie in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Käse oder Sauerkraut

Stärkender Duft

Ätherische Öle gelten als die Seele der Pflanzen, weil sie deren Wirkungsweise in hochkonzentrierter Form beinhalten. So finden sich unter den tausenden naturreinen Ölen, die nur durch Destillation oder Pressung gewonnen werden, zahlreiche, die aufgrund ihrer molekularen Zusammensetzung positiv auf das menschliche Immunsystem wirken. 

  • Teebaum, Niaouli, Rosalina, Ravintsara, Cajeput, Eucalyptus, oder Wacholder wirken keimtötend.
  • Lavendel wirkt ebenfalls desinfizierend und zusätzlich beruhigend.
  • Zitrusöle haben eine geringere keimtötende Wirkung, sind dafür aber stärker stimmungsaufhellend.
  • Beide Eigenschaften vereinen citral-hältige Öle wie Lemongrass oder Litsea. Sie riechen dadurch zitronig, wirken anregend und sind zugleich keimtötend.


Anwendung:

  • Duftlampe, Kaltvernebler zur Raumbeduftung und Desinfektion
  • Auf einem Taschentuch neben dem Kopf nachts beim Schlafe
  • In einer Schüssel mit heißem Wasser zur Inhalation

Achtung! Wegen der hohen Konzentration ihrer Inhaltsstoffe die Öle jeweils so gering wie möglich dosieren (meist genügen 1-2 Tropfen!) und niemals einnehmen. Als gute Faustregel gilt: Wenn Sie glauben, es sei zu wenig Öl in der Duftlampe, verlassen Sie kurz den Raum. Wenn Sie wieder eintreten und den Duft wahrnehmen, ist es definitiv genug.

Was ist was?

Makronährstoffe: Darunter versteht man Fette, Kohlenhydrate und Proteine 

Mikronährstoffe: Das sind Nährstoffe, die für das Funktionieren des Körpers wichtig sind, ohne dass sie Energie liefern. Darunter fallen Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe. 

Nutrazeutika: Nahrungsmittel mit medizinischem Nutzen. Je nach rechtlicher Definition umfasst der Begriff ebenso pflanzliche Heilmittel wie Nahrungsergänzungsmittel oder Functional Food.

Superfoods: (Meist exotische) Nahrungsmittel, denen ein besonders hoher Gehalt an Nährstoffen und damit gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. 

Übrigens… ein saisonales Rezept mit Nutrazeutika findet sich auch in jeder Ausgabe des carpe diem Magazins!

Buchtipp

Philipp Dettmer: Immun – Alles über das faszinierende System, das uns am Leben erhält, Ullstein Verlag 2021

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