Wie gut schützen Alarmanlagen?

Die Alarmanlage ist installiert und Sie können sich endlich sicher fühlen. Aber können Sie sich wirklich auf sie verlassen? Wir werfen einen Blick darauf, wie effektiv Alarmanlagen eigentlich sind. Ihre sehr große Katze gilt übrigens nicht als Alarmanlage, tut uns leid. 

Ein Mann installiert eine Überwachungskamera
(c)Adobe Stock| ronstick   Überwachungskamera, Alarmanlage,... Wie sichern Sie Ihr Haus ab?

Wussten Sie, dass es im Jahr 2020 in Österreich laut Bundeskriminalamt 6.420 Einbrüche gab? Die gute Nachricht: Die Zahl der Einbrüche ist seit Jahren rückläufig - 2019 waren es noch 8.835 Einbrüche, 2018 9.784. Ein Grund für die besonders niedrigen Zahlen im Jahr 2020 dürfte sein, dass die Österreicherinnen und Österreicher während der Corona-Pandemie öfter als zuvor im Homeoffice gearbeitet haben.

Die schlechte Nachricht: Ist erst einmal etwas weg, sollten Sie nicht damit rechnen, es wiederzusehen, denn die Aufklärungsquote ist nicht sehr hoch. Ein guter Grund, eine Alarmanlage in Erwägung zu ziehen.

Wie gut schützen Alarmanlagen? Keine ganz einfache Frage

Eine klassische Alarmanlage ist erst einmal eine Vorrichtung, die Einbrecher erkennt und mit lauten Geräuschen verschreckt oder Sie über den Einbruch informiert. Wie viele Einbrecher tatsächlich durch Alarmanlagen abgeschreckt oder verjagt werden, ist schwer zu sagen, denn gerade beim Abschrecken sehen Sie das Resultat eventuell nie.

Experten sind allerdings ein wenig skeptisch. Ein deutscher Kriminologe warnt beispielsweise, dass Alarmanlagen auch ein positives Signal an Einbrecher senden könnte, nämlich: Hier gibt es viel zu holen.

Auch eine amerikanische Studie aus dem Jahr 2017 kommt zum Schluss, dass klassische Alarmanlagen tatsächlich weniger Schutz bieten als gar keine Anti-Einbrecher-Maßnahme. In anderen Worten: Alarmanlagen führten zu mehr erfolgreichen Einbrüchen.

Alarmanlagen seien deswegen keine gute Allzweckwaffe. Stattdessen kombinieren Sie sie am besten mit anderen Maßnahmen: Bringen Sie mechanische Sicherungen an Türen und Fenstern an. Vermeiden Sie, dass Ihr Garten Sichtschutz bietet und machen Sie Gaunern während Ihres Urlaubs vor, dass Sie zu Hause sind. Dann sieht der Verbrecher bereits, dass Ihr Haus die Mühe nicht wert ist.

Das unterstreicht übrigens auch die Studie von oben: Eine Kombination aus Sicherheitselementen war mit Abstand am wirksamsten.

Alarmanlagen: Worauf achten?

Es ist aber keineswegs so, dass Alarmanlagen nutzlos sind. Denn selbst wenn Ihre Abschreckwirkung auf Einbrecher unklar ist, können sie Ihnen eine SMS oder Push-Nachricht schicken, wenn sich jemand Zugang zum Haus verschafft. Das hilft Ihnen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen und die Polizei zu rufen.

Entscheiden Sie sich für den Kauf einer Alarmanlage, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es gibt:

  • Funkanlagen
  • Kabelanlagen


Letztere sind in der Installation etwas aufwendiger (denn die Kabel sollten nicht einfach so herumliegen), aber auch weniger störanfällig. Wichtig ist, dass Sie die Zentraleinheit Ihrer Alarmanlage an einem sicheren Ort unterbringen, denn andernfalls werden Einbrecher versuchen, Sie auszuschalten.

Beim Preis lieber nicht sparen: Günstige Alarmanlagen können oft leichter gehackt werden, sind störanfälliger oder reagieren beispielsweise nicht, wenn jemand durch ein offen gelassenes Fenster einsteigt.

Schon gewusst?

Sie sammeln insgeheim unglaublich teure Kunstschätze? Eine Alarmanlage könnte Voraussetzung für eine Kunstversicherung sein. Doch auch wenn Sie nicht in Ihrer Freizeit antike Schätze handeln: Eine Alarmanlage kann Ihre Versicherungsprämie in der Haushaltsversicherung senken und Ihnen so langfristig Geld sparen.

Kein Geld für eine Alarmanlage? 

Falls Sie mit dem Kauf einer Alarmanlage flirten, die teureren Modelle allerdings für sehr teuer halten, informieren Sie sich auf der Website Ihres Bundeslands. Niederösterreich beispielsweise fördert derzeit den Kauf einer Alarmanlage mit 30% beziehungsweise maximal 1.000 Euro. Neben Förderungen für Alarmanlagen gibt es auch Förderungen für einbruchshemmende Fenster und Türen, auch sie unterscheiden sich nach Bundesland. 

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