Corona- versus Influenzaviren – welche Gefahren bringt eine Infektion mit sich? 

Inzwischen ist es ein Jahr, dass das Coronavirus SARS-CoV-2 unser Leben von Grund auf verändert hat. Weiterhin gibt es neue Informationen und Erkenntnisse rund um das Virus und die dadurch verursachte Erkrankung COVID-19. Was ist der aktuelle Wissensstand? Und wodurch unterscheidet sich der neuartige Erreger vom Grippevirus? 

Influenza versus Coronavirus

Die Ansteckungsrate

„Sars-CoV-2 ist sehr infektiös, kann also sehr leicht übertragen werden“, informiert Monika Redlberger-Fritz, Virologin an der Medizinischen Universität Wien. Wie leicht, lasse sich allerdings nicht genau sagen. „Die Infektiosität wird mit dem R0-Wert angegeben, der zeigt, wie viele Menschen durch einen Infizierten angesteckt werden“, berichtet die Virologin. „Bei der Grippe liegt der Wert bei zirka 2, bei Masern bei 12 bis 18. Den tatsächlichen R-Null-Wert des neuartigen Virus kennt man nicht, weil man die Dunkelziffer von asymptomatisch Infizierten nicht kennt.“

Gut zu wissen

Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen beim Husten oder Niesen. 
Bei jeder Infektion, die über Tröpfchen übertragen wird, erfolgt die Übertragung außerdem, wenngleich in deutlich geringerem Ausmaß, über Schmierinfektion – das gilt für Influenzaviren genauso wie für Coronaviren. 

„Die Tröpfchen gelangen zum Beispiel über die Hände auf Kontaktoberflächen“, erklärt Redlberger-Fritz. Wie lange Viren auf Oberflächen infektiös bleiben, ist derzeit noch Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen.

Die Symptome

Fieber, Husten, Atembeschwerden: Die Krankheitszeichen sind nicht sehr spezifisch und können nicht nur auf COVID-19, sondern genauso auf einen grippalen Infekt, eine Influenza oder eine Erkrankung der Atemwege deuten. Typisch für COVID-19 ist der Verlust des Geruchs- und Geschmacksinns, vor allem bei Kindern und Jugendlichen sind Bauchbeschwerden möglich.

Bei Risikopatienten wie Älteren und Patienten mit Grunderkrankungen kann es zu Pneumonien, also Lungenentzündungen, kommen. Ähnliche Komplikationen sind auch bei der saisonalen Influenza möglich.  

Wer zählt zu Risikopatienten?

Hierzu zählen Menschen ab 60 Jahren und Personen mit starkem Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronischen Lungen- und Lebererkrankungen, Krebserkrankungen, bereits geschwächtem Immunsystem.

Der Krankheitsverlauf

Die Inkubationszeit liegt bei COVID-19 bei zwei bis 14 Tagen: Es kann also sein, dass sich die ersten Symptome erst zwei Wochen nach der tatsächlichen Infektion zeigen, die meisten erkranken ca. am 5 bis 6. Tag nach dem Infektionszeitpunkt. Bei einer Grippe können die ersten Krankheitszeichen hingegen schon nach Stunden und bis zu sieben Tage nach der Infektion auftreten. 

Die Krankheitsdauer liegt bei der Grippe bei sieben bis 14 Tagen. Sie kann unterschiedlich schwer verlaufen. „Bei einer Infektion durch das Coronavirus ist die Krankheitsdauer noch nicht ausreichend bekannt“, erklärt Redlberger-Fritz. „Derzeitige Daten weisen darauf hin, dass diese bei leichten Verläufen zirka ein bis sieben Tage beträgt, bei moderaten bis zu zehn Tage und bei sehr schweren Verläufen bis zu mehreren Wochen.“ Kinder dürften eher einen milden Verlauf haben oder überhaupt asymptomatisch erkranken. Das heißt: Sie tragen das Virus in sich und geben es weiter, ohne dass sich bei ihnen Symptome zeigen.

Die Vorbeugung

Die wichtigsten Maßnahmen, um einer Infektion vorzubeugen, sind bei Influenza und COVID-19 ident: Abstand zu anderen zu halten und eine sorgfältige, gründliche Handhygiene sind das Um und Auf. „Die Hände gründlich mit Seife zu waschen, leistet einen sehr großen Beitrag, um die Viruslast zu verringern. Wichtig ist, dass man das wenigstens für 40 Sekunden tut“, unterstreicht Redlberger-Fritz. Das Händewaschen mit Seife ist sehr effektiv und sollte möglichst der Verwendung eines Desinfektionsmittels vorgezogen werden: Die Seife zerstört die Lipidschicht, also die Fettschicht des Virus. Dieses wird so geschädigt, dass es sich nicht mehr vermehren kann – und mit dem Wasser von den Händen abgespült. 

So waschen Sie richtig Ihre Hände

Gibt es keine Möglichkeit zum Händewaschen, empfiehlt sich die regelmäßige Verwendung von Handdesinfektionsmitteln. Die Hygienemaßnahmen sollten nicht nur Gesunde, sondern auch Erkrankte einhalten.

Die Schutzmaßnahmen

„Wie bei der Grippe, stehen mittlerweile auch gegen COVID-19 wirksame Impfstoffe zur Verfügung“, unterstreicht die Virologin.

Und wie gut schützen Masken? „FFP2 Masken bieten einen guten Schutz und sind daher gegenüber den FFP1 Masken zu bevorzugen. Durch deren Einführung ist zu erwarten, dass in Bereichen wo es nicht möglich ist den Mindestabstand einzuhalten, das Risiko einer Ansteckung weiter reduziert wird“, erklärt Redlberger-Fritz. Mundschutzmasken verhindern zusätzlich, dass man sich ins Gesicht und zum Mund greift. Psychologisch gesehen dient die Maske auch als Reminder, Abstand zu halten. 

Die Risikopersonen

Bei der saisonalen Influenza und bei COVID-19 haben ältere Menschen sowie Menschen mit Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Atemwegserkrankungen) ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Menschen mit erhöhtem Risiko sollten besonders auf sich schauen und es mit den Vorsorgemaßnahmen sehr genau nehmen.

Wie hoch die Sterblichkeitsrate? „An der saisonalen Influenza versterben in Österreich jährlich rund 1500 Menschen in Österreich. Allerdings war – im Gegensatz zu COVID-19 – das Bewusstsein von den Gefahren durch die saisonale Grippe bislang wenig ausgeprägt“, erklärt Redlberger-Fritz. „An COVID-19 sind bis Ende Februar 2021 mittlerweile über 8300 Personen verstorben.“

Die Behandlung

Sowohl bei Influenza als auch bei Covid-19 erfolgt die Behandlung je nach Symptomen mit entzündungshemmenden und fiebersenkenden Mitteln, Atemwegsbeschwerden werden gesondert therapiert. Und ob Influenza oder COVID-19: Bei schweren Verläufen muss die Erkrankung im Spital behandelt werden.

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