Rotwein: Ein Prost auf die Gesundheit?

Nicht nur aus dem Munde der Rotwein-Liebhaber hört man immer wieder, wie gesund es doch sei, den roten Traubensaft täglich zu genießen. Was aber vermag das berühmte Gläschen Rot als Gesundheitselexier tatsächlich?

hand glas mit rotwein
© UNIQA | Melina Kutelas

"Trinke täglich ein Glas Rotwein, um dich vor Herzinfarkt und Schlaganfall zu schützen", so das Credo vieler Weinliebhaber. Was es damit auf sich hat, ist gar nicht so leicht herauszufinden. Insbesondere deshalb, weil sich die Weinindustrie schon seit langem darum kümmert, Rotwein als Gesundheitselixier zu positionieren und entsprechende Studien finanziert. Man muss fast ein wenig schmunzeln, sieht man sich die Herkunftsländer jener Untersuchungen an, die Rotwein hochleben lassen: Italien, Frankreich, Südafrika, Kalifornien …

Was ist Resveratrol?

Der Wunderstoff, der für die Herzgesundheit sorgen soll, ist das im Rotwein enthaltene Resveratrol. Es wird aus der Schale der roten Traube gewonnen und soll nicht nur antioxidativ und entzündungshemmend sein, sondern auch bei Übergewicht helfen. 

Neun Jahre länger leben 

Wissenschafter der Harvard Medical School in Boston haben vor rund zehn Jahren eine Studie an Mäusen vorgenommen, die zeigen konnte, dass die „Resveratrol-Nager“ drei bis vier Monate länger lebten. Das entspräche etwa neun Jahren bei einem Menschen. Außerdem will man hier bewiesen haben, dass Reservatrol vor Diabetes, Krebs und Herzproblemen schützt. Vorausgesetzt, der Mensch würde wie eine Maus funktionieren. 

2011 hat sich die Universität von Calgary – augenscheinlich unabhängig – in einer Meta-Analyse von 84 Studien mit dem Thema auseinandergesetzt. Das Ergebnis: Tatsächlich sollen Menschen mit moderatem Alkoholkonsum um ein Viertel seltener an Herzkreislauferkrankungen leiden als Antialkoholiker. Dabei wurde auch beschrieben, wie es zu dieser Wirkung kommt: Das gute HDL-Cholesterin wird erhöht und somit das Blut verdünnt. Was wiederum dazu führt, dass es seltener zu Blutgerinnseln kommt. 

Alkohol zum Essen trinken 

Andere Spezialisten und Forscher zeigen hingegen auf, dass bereits maßvoller Alkoholkonsum der Gesundheit schaden kann. Schon kleine Mengen würden Speiseröhre und Magen angreifen, können Geschwüre verursachen und das Risiko für Tumore ansteigen lassen. Somit ihre Empfehlung: Wenn Alkohol, dann immer zum Essen – so werden die Säuren abgefangen. 

Diverse Veröffentlichungen behaupten, dass ein Drittel aller Krebserkrankungen mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden kann – sogar bei weniger als 20 Gramm pro Tag. Die Erklärung: Die Leber baut den Alkohol vorrangig ab. Somit verabsäumt sie den Abbau von krebserregenden Stoffen. 

Genießen und gesund bleiben 

Wie so oft im Leben und insbesondere bei der Ernährung: Eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Es bleibt wohl nur, das eine oder andere Gläschen Rotwein mit Verstand, aber mit bestem Gewissen zu genießen. Denn gegen Genuss hat bekanntlich keine Studie etwas auszusetzen.

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