Pflanz mich!

Indoor-Pflanzen bringen nicht nur Grünes in unsere Räume, sie wirken auch positiv auf Gesundheit und Psyche. Expertin Karoline Wimmer gibt uns die besten Zimmerpflanzen-Tipps, hier Teil 1.

frau giesst pflanze
(c) UNIQA | Melina Kutelas

Zimmerpflanzen sind nicht nur dekorativ und werten Räume auf, sie verbessern auch das Raumklima: Staub und Nikotin werden aufgenommen, Schadstoffe aus Möbeln, Baustoffen oder Teppichen gebunden. Für Menschen, die empfindlich auf diese Schadstoffe reagieren, bedeutet das im wahrsten Sinne des Wortes ein Aufatmen, weil Symptome wie Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen durch den grünen Zimmergenossen spürbar gemildert werden. Auch das von uns ausgeatmete Kohlendioxid wird durch die pflanzeneigene Photosynthese in Sauerstoff umgewandelt – durch das in den Blättern enthaltene Chlorophyll und Sonnenlicht.   

Wenn man etwas über Pflanzen in Wohn- und Arbeitsräumen erfahren will, fragt man am besten Karoline Wimmer. Die Zimmerpflanzen-Spezialistin ist seit 16 Jahren als Betriebsgärtnerin bei einem großen Salzburger Unternehmen tätig. Etwa 2000 Pflanzen hat sie hier jahrein, jahraus zu betreuen – und sie macht gerne auf einen weiteren Vorteil aufmerksam: „Mehr als 90 Prozent des Gießwassers wird keimfrei an die Luft zurückgegeben und wirkt somit als natürlicher Luftbefeuchter.“

Auch Schallelemente, etwa in Meetingräumen, können durch die Wahl der passenden Pflanzen eingespart werden. Dies hätte ihr Team in diversen Büros getestet und sei zu dem Schluss gekommen, dass Grünes sogar besser wirkt als die schalldämmende Technik. 

Je großblättriger umso besser 

Wollen wir all diese Vorteile bestmöglich nutzen, sollten wir laut Wimmer zu möglichst großblättrigen Pflanzen greifen. Je größer das Blatt, umso mehr kann aufgenommen und gebunden werden, umso mehr positive Stoffe werden abgegeben.

„Auch für die Psyche wirkt sich viel Grün positiv aus. Psycholog:innen haben erforscht, dass uns diese Farbe entspannt und dass sich das Auge sich mit Grüntönen erholen kann“, so die Gärtnerin. 

Pflege: Weniger ist mehr 

Das Schöne an Zimmerpflanzen: Der sogenannte grüne Daumen ist laut der Expertin gar nicht nötig. „Die meisten Menschen machen zu viel und übergießen. Einmal in der Woche reicht völlig.“ Die Pflanze sei ein Organismus und würde sich an einen regelmäßigen Rhythmus gewöhnen. Gäbe man ihr regelmäßig an einem Tag der Woche ihre Ration, stellt sie sich darauf ein und wächst zufrieden und prall vor sich hin. Was die Menge betrifft, so sollte das Wasser nicht im Topf stehen, sondern beim Gießen von Erde oder Granulat aufgenommen werden. „Wenn Pflanzen Schädlinge bekommen, so sind sie entweder zu warm und trocken gehalten, oder überwässert. Mit der einmal pro Woche Regel kann man das weitestgehend vermeiden“, erklärt Wimmer. Fußbodenheizern empfiehlt die Gärtnerin Rollen-Untersetzer, um die direkte Hitzeeinwirkung zu vermeiden.

Einziges Manko ist in vielen Wohnräumen das Platzproblem. Denn allzu pralle Sonne und Heizungsnähe mag das Zimmergrün nicht so gerne. Man müsse also schon ein Plätzchen finden, das Gummibaum & Co nicht überfordert… 

Zur Person:
Karoline Wimmer arbeitet für Red Bull seit 16 Jahren als Betriebsgärtnerin. Sie ist gelernte Gärtnerin und hat sich im Laufe der Jahre auf Zimmerpflanzen spezialisiert. Sie betreut mit ihrem Team tausende davon, vom Minikaktus bis zu acht Meter hohen Bäumen und exotischen Gewächsen.

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